Kraftvoll

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sapere_aude Avatar

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Ein afrikanisches Dorf wird durch einen internationalen Energiekonzern in seiner Existenz bedroht. Das Grundwasser ist verseucht, Äcker sind belastet und die Dorfbewohner sterben schon in jungen Jahren an Krankheiten, deren Namen sie nicht kennen, geschweige denn, dass sie diese kurieren könnten. Nachdem man immer wieder hingehalten und vertröstet worden war, regt sich schließlich Widerstand und es sind die unwahrscheinlichen Anführer*innen, allen voran die junge Thula, die schließlich den scheinbar unmöglichen und immer ungleichen Kampf aufnehmen.
Das Buch ist ein Roman, aber zugleich ist es eine hochpolitische Anklage. Es behandelt ein Thema, dem Autorin und Leser*innen kaum neutral begegnen können und das macht die Lektüre manchmal zu einer emotionalen Herausforderung. Das wirklich Großartige an "Wie schön wir waren" ist, wie deutlich das Aufeinanderprallen der zwei so verschiedenen Welten - afrikanisches Dorf mit eigenen Mythen und Vorstellungen auf der einen Seite und globalisierter amerikanischer Energiekonzern auf der anderen Seite - hier beschrieben wird. Und dieses Aufeinanderprallen ist so fundamental, äußert sich in allen Schichten des je eigenen (Selbst-)Verständnisses dass es eine enorme Kraft entfaltet. Und mit dieser Kraft zieht sich der Kamp nicht nur über viele Jahre, sondern geht auch geografisch über die Grenzen des Dorfes hinaus, denn ein amerikanischer Konzern kann nicht auf der afrikanischen Scholle besiegt werden.