Schwere Kost

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buchina Avatar

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Nachdem ich „Das geträumte Land“ der Autorin gelesen hatte, freute ich mich sehr auf ihren neuen Roman, vor allem auch, da er diesmal direkt in Afrika spielt. Schauplatz ist ein westafrikanisches Dorf mit Namen Kosawa. Ein Dorf, das langsam stirbt. Nicht durch Wegzug und Überalterung, sondern die Menschen, auch Kinder sterben. Schuld daran hat ein Ölkonzern, der in der Nähe Öl fördert und damit Boden und Wasser verseucht. Der Roman beginnt mit einer Dorfversammlung, die regelmäßig stattfindet und wo auch Mitarbeiter des Konzerns dabei sind und versuchen die Bevölkerung zu beschwichtigen. Diese Versammlung geht aber anders aus, als die vorherigen.
Im Roman wechseln immer wieder die Perspektiven und die Zeiten, was es mir erst einmal sehr schwierig machte, überhaupt eine lineare Handlung zu verfolgen. Dazu kommt, dass der Erzählstil der Autorin für mich ungewöhnlich ist. Die Charaktere trotz ihres unsagbar furchtbaren Schicksals blieben mir fremd. Ich konnte mich einfach wenig in sie hineinfühlen, sie hielten mich auf Abstand.
Ich muss zugeben, ich quälte mich durch das Buch. Immer wenn ich ein wenig in der Geschichte drin war und es voranging, gab es wieder einen Sprung und ich war draußen. Für mich gab es keinen wirklichen Lesefluss. Es gab auch immer wieder Wiederholungen und die Geschichte ging nur schleppend voran.
Das ist wirklich schade, denn der Inhalt des Buches ist so wichtig und mir gefiel gut, dass diese Machenschaften anhand eines kleinen Dorfes, welches noch sehr traditionell aufgebaut ist, beschrieben werden. Die Erklärungen zur Glaubenswelt und zum täglichen Leben in dem Dorf gefiel mir sehr gut. Aber dennoch konnte mich der Roman nicht überzeugen. Ein Roman muss nicht nur inhaltlich interessant sein, sondern mich auch packen. Aber weder die Charaktere, noch die Umsetzung der Handlung in eine gut lesbare Geschichte haben mich überzeugt.