Wichtige Botschaft

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Kosawa ist ein kleines, afrikanisches Dorf und die Leser*innen begleiten es über vierzig Jahre. Die Familie von Thula steht besonders im Fokus, denn sie sind die Erzählenden: sie selbst, ihr Onkel Bongo, ihr Mutter Sahel, die Großmutter Yaya und ihr kleiner Bruder Juba. Dazwischen kommt immer das Kollektiv des Dorfes, die Kinder, zu Wort. Kosawa leidet schon lange unter den Menschen aus Übersee. Nun ist es der Ölkonzern Pexton, der ihren Lebensraum zerstört; der leckende Pipelines baut, den großen Fluss vergiftet, die Äcker verseucht, die Luft verpestet. Die Dorfbewohner leiden, Kinder sterben, doch sie wollen ihr Kosawa nicht verlassen, denn das ist ihr Land, ihre Heimat. Die Männer versuchen mit der Regierung zu sprechen und mit Pexton. Sie versuchen es friedlich und gewalttätig, doch alles wird ihnen mit doppelter Brutalität heimgezahlt. Thula ist die Hoffnung. Sie geht nach Amerika, studiert und behält Kosawa immer im Herzen. Sie will ihre Heimat retten, dafür kehrt sie zurück.

"Wie schön wir waren" ist erschütternd, denn es zeigt auf, was Menschen in fernen Ländern in Kauf nehmen müssen, damit wir so leben können wie wir es tun. Es zeigt wie unwichtig ihr Leid ist im Hinblick auf Profit. Zwar empfand ist es als etwas langatmig, aber das was erzählt wird, ist zu wichtig, als das man es nicht lesen sollte. Es geht um eine Kultur, die ausgemerzt wird; um Lebensraum, der mutwillig zerstört wird; um Regierungen, denen es egal ist, weil es nur darum geht, die Taschen von Einzelnen zu füllen. Imbolo Mbue hat dabei einen ganz eigenen Stil, eine ganz eigene Art mit Sprache umzugehen, was mir gut gefällt. Und das wichtigste: es wird nichts beschönigt. Das Leid dieser Menschen, die keine Chance haben, gehört zu werden, wird unter dem Brennglas gezeigt. Zudem gewährt es einen Einblick in eine Kultur, in der Frauen, egal wie viel sie im Leben erreichen, nichts bedeuten, solange sie keinen Ehemann haben und keine Kinder gebären.
Ein aufrüttelndes Buch mit wichtiger Botschaft.