Wo bleibt die Gerechtigkeit?

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katharina.51 Avatar

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Imbolo Mbue hat ihr Buch als Roman geschrieben, doch man lasse sich nicht täuschen. Sie erzählt genau das, was in ihrem Land vor sich geht.
Es ist das dramatische Geschehen, das die erdölfördernden Länder Afrikas zu
erleiden haben, Willkür der großen Konzerne im Verbund mit den tyrannischen Diktatoren, die sich als demokratische Präsidenten getarnt, das Land unbarmherzig, und grausam ausbeuten und ausplündern.
Mensch und Natur werden nur als Objekte betrachtet, die im Störfall vernichtet
werden.
Das ist das Thema der Autorin, aber nicht nur das.
Sie führt uns in ein afrikanisches Dorf zu einer Familie, deren Mitglieder nach
und nach zu Wort kommen und ihr Leben beschreiben, das Leben vor der Ölfirma Pexton und das Leben mit ihr.
"Wir wussten, wie ein schönes Leben aussah, und auch wenn unsere Eltern es
im Würgegriff von Pexton nicht lebten, wussten wir, dass es in guten Zeiten
möglich war und dass dazu vor allem eine sich liebende Familie gehörte,
Gesundheit, reichlich Essen, Lachen und Sonnenschein."
"Seit der ersten Bohrung nach Öl ist das Land, das Wasser und die Luft vergiftet, Säure regnet vom Himmel, die Flüsse färben sich grün, das Land ist tot."
Die Familie, deren Charaktere geprägt sind von uralten Stammestraditionen,
ihre Außergewöhnlichkeit im festen Rahmen ihrer Kultur und Religion gehalten, aber auch gefangen sind, leben im festen verpflichtenden Verband einer Dorfgemeinschaft.
Sie machen sich auf, zu einem ungleichen Kampf der Verzweifelten gegen
einen der Mächtigen dieser Welt.
"Aber welche Wahl hatten wir in einer Welt, in der viele glauben, ihr eigenes
Glück hänge vom Unglück anderer ab?"

Die Autorin ist eine wunderbare Erzählerin. Sie hat ein schönes, ein außergewöhnliches Buch geschrieben. Ein Drama mit todernstem Humor.

"...du sollst einfach nur lieben und gut zu allen Menschen sein."