Das Leben von Madame Nan

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april1985 Avatar

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Wie uns die Liebe fand von Claire Stihlé aus dem Droemer Verlag wurde mir über Lovelybooks als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Ich bin aufgrund des Klappentextes von einer witzigen Liebesgeschichte ausgegangen. Das Buch ist allerdings eher eine Familiengeschichte. Die Geschichte wird aus Sicht der 92-jährigen Madame Nanon erzählt, die schon früh verwitwet und ihre 4 Töchter - allesamt im Teenageralter - alleine großziehen muss. Sie übernimmt einen kleinen Lebensmittelladen, in welchem sie, einer Erfindung ihrer Töchter sei dank, "Liebesbomben" anbietet. Diese sorgen in dem kleinen Dorf bald für mächtig Gesprächsstoff. Madame Nan, wie sie liebevoll genannt wird, lässt ihr Leben Revue passieren, dabei bekommen wir die eine und andere witzige Anekdote präsentiert. Die meiste Zeit fühlte ich mich allerdings leider gelangweilt und ich konnte der Geschichte dadurch nicht mehr so richtig folgen.

Den Schreibstil selbst habe ich jetzt auch nicht als außergewöhnlich empfunden. Meines Erachtens gab es einfach zu viele unnötige Längen, die das Leseerlebnis getrübt haben.

Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich auch die Tatsache, dass das Buch keine Kapitel beinhaltet. Mir persönlich hat dies das Lesen nochmals erschwert, da ich irgendwie kein Ende - und sei es nur ein Kapitelende - vor Augen hatte. Ab einem gewissen Punkt habe ich das Lesen nur mehr als zäh und anstrengend empfunden. Da konnte Madame Nan's liebe- und humorvolle Art auch nichts mehr retten.

Zwei Sternchen vergebe ich dennoch. Das erste gibt es für die wirklich schöne Buchgestaltung. Das Buch ist ein Klappbroschur und wirkt sehr edel. Die dezenten Blütenblätter auf dem Buchdeckel sind geprägt und teilweise erhaben. Man hat ein gutes Gefühl, wenn man das Buch in in die Hand nimmt.

Den zweiten Stern gibt es für die Rezepte am Ende des Buches. Ich finde dies wirklich eine gelungene Idee, die einem die Geschichte näher bringt.

Fazit:
Wie uns die Liebe fand ist keine klassische Liebesgeschichte. Ich würde es eher als die Biographie von Madame Nanon beschreiben. Es ist ein Buch über ihre Familie und das Dorfleben und beleuchtet auch Politik und Geschichte. Trotz witziger Stellen war mir das Gelesene im Gesamten zu wenig spannend und zu langatmig. Ich kann daher leider keine Empfehlung aussprechen.