Die Liebe und das Leben

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tochteralice Avatar

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Oder auch umgekehrt: das Leben und ganz speziell die Liebe in einem kleinen elsässischen Dorf, darum geht es hier. Dass diese zwangsläufig ein Teil der deutsch-französischen Geschichte ist, lässt sich nicht von der Hand weisen. Ein sehr schmerzhaftes Kapitel daraus wird in diesem Roman um Madame Nan, ihre vier Töchter und deren Männer verarbeitet - so dass es zwar glasklar ankommt, aber keinen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Nein, im Gegenteil: Autorin Claire Stihlè zeigt, wie es sich mit diesem Erbe leben lässt. Und zwar gut.

Ein sehr gelungener Roman über die Liebe, das Leben, die Grenzregion Elsass und die Menschen im Allgemeinen und im Besonderen, den ich mit Begeisterung gelesen, nein: gefuttert habe. Auch wenn ich froh war, das zwiebelreiche und schwer verdauliche elsässische Essen nicht selbst genießen zu dürfen bzw. zu müssen.

Ganz im Gegensatz dazu ist dieser gelungene Unterhaltungsroman ausgesprochen leicht verdaulich, dabei jedoch alles andere als anspruchslos. Ein warmherziger Roman im Zuge der Völkerverständigung, der die Augen öffnet für ein ganz besonderes Völkchen und seine Geschichte, die der Elsässer in unserem Westen nämlich.

Warmherzig und dabei klar Stellung beziehend: für Menschlichkeit, Völkerverständigung, Familiensinn - und immer wieder für die Liebe. Ein Roman, mit dem man alle beglücken sollte, mit denen man es gut meint!