Liebenswerte Menschen im Elsass

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hanseidig Avatar

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Bois de Val im Elsass ist der Ort, in dem die 92jährige Madame Nan lebt, liebt und auf ihr Leben zurückschaut. In dem beschaulichen Dörfchen hat sie ihre vier Töchter mehr oder weniger allein großgezogen, da ihr geliebter Mann viel zu früh verstarb.

Nicht nur die persönliche Geschichte von Madame Nan, sondern auch die Geschichten der Bewohner des kleinen Örtchen hat Claire Stihlé in dem Buch „Wie uns die Liebe fand“ zu einem bunten Erzählteppich verwoben. Vieles, was in Val-de-Bois passiert ist lustig, aber auch Trauriges kann Madame Nan aus ihrem langen Leben berichten.

Die Lebensgeschichten sind nicht zuletzt dadurch geprägt, dass das Elsass immer wieder als Spielball politischer Interessen herhalten musste. Umso tröstlicher ist es, dass Nan letztendlich immer wieder auf das Menschliche zurückkommt. Und was ist menschlicher als die Liebe? In Bois-de-Val dürfen die Bewohner auf ganz besondere Weise den Sog der Liebe spüren. Dies haben sie Madame Nans ältester Tochter Marie zu verdanken, die eine außergewöhnliche Erfindung unter die Leute bringt. Viel mehr sei nicht verraten...

Die Charaktere in Wie uns die Liebe fand sind liebenswert dargestellt, und im Leben von Nan und ihren Töchtern wird es nie langweilig.

Ich habe dieses Buch gerne gelesen, obwohl mir das „kleine Liebeswunder“ anfangs etwas zu märchenhaft erschien. Am Ende des Buches sind dann noch elsässische Rezepte zu finden, wodurch das Lesevergnügen komplett wird.