Wie wir uns täglich die Zukunft versauen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lunamonique Avatar

Von

Wirtschaftswissenschaftler, Autor und Referent Pero Mićić ist Experte für Zukunftsmanagement und Vorstand der FutureManagementGroup AG. In seinem neuesten Buch „Wie wir uns täglich die Zukunft versauen“ nimmt er seine Leser mit auf eine Erkenntnisreise. „Die größten Probleme in Umwelt, Politik, Wirtschaft und Privatleben haben ihre Ursachen in der chronischen Kurzfrist-Orientierung des Menschen. Vieles, was uns im Moment glücklich macht, schadet uns später. Weil wir nicht bereit sind, heute auf Belohnung zu verzichten, verpassen wir große Chancen für unsere Zukunft.“ An Beispielen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geht Pero Mićić der Kurzfrist-Falle auf den Grund und zeigt Wege heraus aus dem Scheuklappendenken hin zum zukunftsorientierten Ich und Wir. „Vielleicht finden wir eine Erklärung für die allgegenwärtige Kurzfrist-Falle. Vielleicht finden wir einen Weg, für Sie in Ihrem Leben, für Ihr Unternehmen, für unsere Gesellschaft, für unser Land und für unseren Planeten. Wenn wir jetzt lernen, uns wirklich zukunftsintelligent zu verhalten, ist es möglicherweise noch nicht zu spät. Wenn!“ Pero Mićić erklärt die Kurzfrist-Falle, seine Folgen und Auswirkungen in verständlicher Sprache. Vom Pflegefall Rentensystem bis über das dramatische Verschwinden des Aralsees, der Erfindung des Elektroautos bis zu einem folgenschweren Formel1-Rennen, die Beispiele sind vielfältig, einleuchtend und aussagekräftig. Längst ist es Zeit, dass sich der Mensch verändern muss. Es fällt ihm immer schwerer, mit seinen Erfindungen, der Komplexität der Welt mitzuhalten. Ein Umdenken ist gefragt. „Verhalte dich so, dass dein Verhalten das Vorbild für alle anderen sein könnte und die Welt damit eine gute wäre.“ Pero Mićić gibt mit diesem Buch den Anstoß zum Nachdenken. Die vielen lauernden Kurzfristfallen werden jedem Leser erst auf diesen 331 Seiten richtig bewusst. Er lernt, sie auszuschalten. Ein eindrucksvolles Beispiel für zukunftsorientiertes Denken und Handeln ist das Unternehmen juwi. Fred Jung und Matthias Willenbacher hatten 1996 eine Vision: 100 % erneuerbare Energien. „Inzwischen plant, finanziert, errichtet und betreibt juwi Anlagen für regenerative Energien aller Art.“ Damals galt die Kernkraft noch als Zukunftstechnologie und Vorhaben und Ziele der Beiden wurde belächelt. Selten, dass ein Sachbuch so fasziniert. Viele Erkenntnisse, die schon ins uns schlummerten, werden angeschoben, an die Oberfläche zu kommen. Die Einsicht ist der erste Schritt zur Veränderung. Aufbau und Gliederung des Buches erleichtern die Konzentration beim Lesen. Vor jeder Seitenzahl gibt es ein treffendes Schlagwort zum Thema. Studien, Tests und Versuche verdeutlichen die Kurzfrist-Kultur und die Vorteile der Zukunftsorientierung. Das Buch hat eine Fülle von Informationen parat. Es ist daher ratsam, immer wieder Pausen einzulegen, um das Gelesene sacken zu lassen. Privatpersonen, Unternehmer, Politiker, alle können aus „Wie wir uns täglich die Zukunft versauen“ etwas lernen. Man muss sich auf diese Erkenntnisreise nur einlassen.

Der Titel provoziert. Das intensive, tiefe Blau als Hintergrundfarbe, das auf den Titel gerichtete Gesicht und der Zeigefinger verleihen den einzelnen Worten zusätzlichen Nachdruck. Die drei purzelnden Worte fallen extra ins Auge. So geht das Buch in der großen Masse des Angebotes nicht unter und erregt Aufmerksamkeit. Sehr gelungen! Wer sich gerne auf dem Laufenden hält, lernfähig und neugierig ist, liegt mit diesem Buch genau richtig. Es erweitert den Blick, macht Dinge klarer und gibt unter anderem einen imposanten Einblick in die Hintergründe der Kurzfrist-Falle. Als Leser fühlt man sich in vielen Bereichen ertappt. Die Wahrheit ist immer näher als man denkt.