Zukunft? Versaut! - Die Welt des "homo praesens"

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trinity 41 Avatar

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Unterhaltsam, emotional, aber auch wissenschaftlich fundiert. So ließe sich das Sachbuch in einem Satz zusammenfassen.
Pero Micic nimmt uns mit auf eine Reise in die Zukunft, in der es nur „homo praesens“ gibt… unvorstellbar! Der Mensch ist von Natur aus gegenwartsorientiert, dies ist im genetischen Material fest verankert. Er denkt daher nicht daran, für die eigene Zukunft oder die Zukunft kommender Generationen vorzusorgen. So lange es ihm heute gut geht und er von Allem genug hat, ist seine Welt in Ordnung.
Leider funktioniert die Welt aber nicht so. Zumindest nicht langfristig. Pero Micic steigt mit dem Rentenmodell und der Pflegeversicherung ein und erläutert die „Kurzfrist-Falle“ anhand dieser sehr praxisnahen Beispiele. Es folgen viele weitere, die nachdenklich stimmen und/oder ein Aha-Erlebnis beim Leser auslösen. In der Tat tun wir uns schwer mit langfristigen Entscheidungen, die möglicherweise ein Manko, ein Minus oder eine Einschränkung (in) der momentanen Situation bedeuten – in welcher Ausprägung auch immer.
Pero Micic zeigt aber auch Wege aus der Falle auf. Es ist vermutlich so einfach wie es klingt. Man sollte „Visionen“ haben. Oder man sollte sich Visionen der nächsten 10-30 Jahre erschaffen. Darüber nachdenken, wo man selbst und das eigene soziale Umfeld sich dann befindet - um dann auf adäquate Weise darauf zuzuleben und den Lebensstil darauf abzustimmen.
Fazit: Ein vergnügliches Buch eines fachkundigen Menschen, der es auch versteht, den Leser „abzuholen“ und mitzunehmen auf seine gedankliche Reise.
Die eine oder andere Wiederholung hätte sich der Autor allerdings sparen können. Dafür gibt es einen Punkt Abzug.