Gefährliche Oper

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
frieda-anna Avatar

Von

Ein Tenor stirbt auf der Bühne. Er wurde mit einer Spiegelscherbe seines eigenen Kostüms von hinten erstochen. Erst singt er noch, dann ist´s mit ihm, vor dem erstaunten Publikum, vorbei. Eine andere Opernsängerin wurde zuvor von einer herabstürzenden Kulisse erdrückt, was zunächst wie ein tragischer Unfall aussah, aber irgendetwas stimmt nicht an der Wiener Oper und Hannes, der smarte Inspektor, wird mit den Mordfällen betraut. Gut, dass er Lotta kennt. Ihre Mutter war eine berühmte Opernsängerin und Lotta kennt sich in der ganz eigenen Welt der Opernhäuser daher aus. Außerdem war sie an der Polizeischule, da ist sie zwar raus geflogen, aber egal. Sie soll inkognito zusammen mit einem ehemaligen Polizisten, der nun als Clown arbeitet, in das Opernhaus eingeschleust werden und undercover für Hannes arbeiten. der Polizistenclown heißt Konrad Fürst und ist verzweifelt. Seine Tochter wurde entführt.
Für die schnellstmögliche Aufklärung der Mordfälle an der Oper gibt es sogar Geld. Irgendjemandem ist die Sache sehr viel wert.
Es gibt einen zweiten Erzählstrang, den man gut an der Kursivschrift erkennt. Hier geht es um ein Mädchen, das unter Albträumen leidet und das Gefühl hat, gar nicht am richtigen Ort zu Hause zu sein und das die Frau, die sie abends zu Bett bringt, gar nicht ihre Mutter ist. Der einzige Trost ist das dicke Mädchen, welches sie aufheitert und zum Lachen bringt. Aber das ist auch eines Tages nicht mehr da und nun ist sie ganz alleine mit ihrer Angst und Vermutung, die sie wohl hütet. Man ahnt von welchem Mädchen die Rede ist, aber die Spannung wird dadurch keineswegs geschmälert.
Die Wiener Oper als Schauplatz für die Morde auszusuchen war eine geniale Idee der Autorin. Die eigene Welt der Sänger, Tänzer, Statisten und Personen hinter der Bühne blühte durch die lebendige Schreibweise regelrecht auf. Besonders gut gefallen hat mir, die das der Fall an keiner Stelle vorhersehbar geworden ist und so fesselt der Krimi bis zum Ende. Die letzten Seiten waren dann nochmal ein richtiges Highlight und es tat sich mehr auf, als erwartet. Emotionale Elemente mischten sich passend und gut dargestellt mit den kriminellen Anteilen der Personen. Frau Prammer hat es in ihrem Krimidebut ausgezeichnet verstanden, ein Kapitel dort enden zu lassen, wo man das Buch nicht einfach an die Seite legen kann. Ich hatte mitreißende Unterhaltung mit dem ungewöhnlichen Ermittlertrio.