deutsch-türkisches Fiasko

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mythenmetzfan Avatar

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"Wieso Heimat, ich wohne zur Miete" erzählt die Geschichte von Krishna Mustafa, der zweisprachig und zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist, ohne die türkische jemals richtig kennen zu lernen. Als er von seiner Freundin verlassen wird, beschließt er eine Zeit lang in Istanbul zu leben, um seine Kultur und seinen Vater besser kennen zu lernen und sich eine Meinung zur gegenwärtigen politischen Situation dort und zu der der Türken in Deutschland zu bilden. Dort angekommen muss er sich erst an die türkische Lebensweise gewöhnen und eckt oft an. Nach und nach erlebt er viele skurrile Situationen.
Leider kann ich diesem Buch nur zwei Sterne geben. Es ist am Anfang sehr amüsant, die Leseprobe hatte mir noch gut gefallen. Zwischendrin wird die Leseprobe auch ein wenig poetisch, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Auch wird Istanbul und seine Bewohner schön porträtiert. Aber leider ist dieses Buch das erste in meinem Leben, das ich nicht fertig gelesen habe, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe, wie dumm sich Krishna zum Teil stellt (ich hoffe, dass er es nicht wirklich ist...). Wenn man sich selbst in einem Interview aus Versehen so darstellt, als hätte man sich für den Jihad anwerben lassen, und dann das Interview nicht einmal dementieren oder löschen lassen will, weil man darin ja so cool als Rapper bezeichnet wird, das übersteigt einfach meine Dummheits-Toleranzgrenze. Ich hoffe, dass am Ende alles gut ausgeht, er nach Deutschland zurückkehren darf, viel über sich, seine Herkunft und seinen Vater lernt (falls er ihn tatsächlich mal trifft) und dass auch eine neue Liebe findet, aber die Motivation, so weit zu lesen, dass ich es erfahre, habe ich leider nicht mehr.