Heimatdefinition heute

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
annamichalea Avatar

Von

Wieso Heimat, ich wohne zur Miete. Ein genialer Satz, der fast schon philosophisch ist. Können alle Menschen heute noch Heimat definieren? Wie unterschiedlich wird es gewertet und bei Familienmitgliedern oder Menschen die in einer engen Beziehung stehen aus unterschiedlichen Herkunftsländern definiert?
Hohe Erwartungen an eine Buch. Nach der Leseprobe hörte sich auch alles wunderbar an. Das alte Hippieklischee, das arme Kind wird auch noch mit dem Vornamen Krischna gestraft. Als dieser eingeschult weden soll, besinnt sich die utter auf heimatliche Werte, will ihn nur in deutschland einschulen lassen. Das findeet sich bei vielen Familien die längere Zeit im Ausland wohnen. Oft wird die Karriere so geplant, dass man zumindest zu dem Zeitpunkt wieder in Deutschland arbeitet.
Zumindest in der Wahl einer Waldorfschule bleibt Krischnas Mutter ihren Idealen treu.
Das Vater indes kann sich nicht an das Leben in Deutschland gewöhnen und geht bald in die Türkei zurück.
Als junger Erwachsener versucht er sein Leben zu ändern, er glaubt wenn er seine Identität kennt, wird das Leben leichter für ihn, vor allem weil seine Freundin ihm das zum Vorwurf macht. Er tauscht mit seinem türkischen Vetter der wie Krischna Student ist. Kleine Spitzfindigkeit, vermutlich wäre Krischna auch in der Türkei weiter gekommen, auch Student geworden.Während seines Aufenthaltes trifft er auch nach mehreren Anläufen seinen Vater, der wieder eine neue Familie hat. Eine Mischung aus Satire, Spott, Philosophie und Landes- und Völkerkunde folgt.
Viele lustige oder grenzwertige Situationen die durch die unterschiedliche Kultur entstehen, was auch Sprache und Redewendungen beinhaltet.
Man kann dem ganzen manchmal nicht so folgen, der Chor der Einäugigen bleibt mir in Rätsel, eigentlich ist der Einäuge König über die Blinden.
Grenzwertig die satirische Verarbeitung des Terrorostenthemas, dass man eigentlich nur Schutz vor Regen sucht und dann als Terrorist gesucht wird. Bei den Interviews der Kölner Sylvestertäter sagte auch so mancher, ich war nur zufällig da und habe nichts gemacht.
Angesichts des heutigen Bombenanschlags in Istanbul kann man nur fordern, dass immer mehr Menschen in vielen Kulturen und Ländern ihre Heimat sehen und nicht nur auf eine sture Definition der Heimat verbunden mit allen vermeintlichen nationalen Rechten bis hin zu Krieg als Heimatverteidigung bestehen.
Heimat ist da, wo man sich zuhause fühlt, nicht wo man geboren ist.