Wieso Heimat, ich wohne zur Miete

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lisa - 94 Avatar

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" Ich habe auch gelacht, als Laura zu mir gesagt hat, ich hätte meine Identität noch nicht gefunden. Weil ich sie ja nie irgendwo verloren hatte. Ich habe gelacht und sie hat mich verlassen " ( S. 16)

Hier haben wir die Grundsituation des Romans. Laura verlässt Krishna Mustafa, da er in ihren Augen seine Identität noch nicht gefunden hat. Selim Özdogans Protagonist hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Nun denn lässt er es auf einen Versuch ankommen und tauscht mit seinem Cousin für ein halbes Jahr die Wohnung. Krishna verbringt somit ein halbes Jahr in Istanbul, um nach seiner Identität zu suchen und seinen Vater nach 12 Jahren endlich mal wieder zu sehen. Danach kehrt er wieder nach Freiburg zurück.

Mich hatte der Roman vorallem durch sein schönes Cover angesprochen. Mit Sicherheit ein Buch nach dem ich auch in der Buchhandlung gegriffen hätte.

Die Leseprobe hatte nicht zuviel versprochen, wobei mir das Buch sogar noch besser gefallen hat. Anfangs hat mich die Sache mit Laura eher genervt, weil sie mir unsympatisch war und die Tatsache mit der Identität ist auch so eine Sache, aber letztendlich findet das Krishna selbst heraus. Wir dürfen ihn auf dieser Reise begleiten und sie ist unglaublich. Es macht sehr viel Spaß den Roman zu lesen. Hierbei werden Klischees und Vorurteile bloßgelegt und viel ernstes über das Leben geklärt, insbesondere in Bezug auf die deutsch/türkische Kultur. Das Buch hat sehr viel Charme und mir gefallen die Kapitelüberschriften, z.B " Neuntes Kapitel, in dem Isa von einem Stromausfall erzählt, Emre das Reinheitsgebot nicht versteht und Gott nicht arbeiten geht ". Als ich den Titel des Buches das erste Mal gelesen hatte, musste ich schon schmunzeln, aber nach dem Lesen des Buches, gefällt mir die Titelwahl umso mehr. Mit Sicherheit ein empfehlenswertes Buch.