Wieso Heimat, ich wohne zur Miete

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Die Leseprobe hat sich sehr vielversprechend und auch witzig angehört, ich habe mich wirklich gefreut, als ich das Buch gewonnen habe. Die Freude währte nur kurz. Ich habe einige Anläufe gebraucht,um das Buch zu Ende zu lesen und hätte es wohl nicht getan, wenn nicht eine Rezension erforderlich wäre. Die Schreibweise ist mir bis zum Schluß fremd geblieben und den Witz habe ich wohl nicht kapiert. Der naive, junge Mann, der in Istanbul nach seinen Wurzeln sucht und die Trennung von Laura zu verkraften versucht, ist mir auch bis zum Schluß fremd geblieben. Etwas über das Leben in Istanbul zu erfahren fand ich interessant, mit "dem Türken im allgemeinen" hat das aber eher wenig zu tun, glaube ich jedenfalls. Ich habe auch nichts darüber erfahren, wie der Deutsche tickt, lediglich hat der Autor versucht, mir das Leben von einigen, wenigen Deutschen näherzubringen. Ich habe lange gebraucht, dieses Büchlein zu lesen, auf den letzten 40 Seiten wurde ich fürs Durchhalten entschädigt, die haben mir jetzt richtig gut gefallen. Angefangen mit dem Brief von Krishna Mustafa an seine Freundin Laura, wo man den Eindruck gewinnt, der junge Mann hat doch ein bißchen was davon gelernt, was das Leben ausmacht. Bis hin zu den vielen, kleinen Abschiedsszenen, bei denen man spüren kann, wieviel Mustafa die Menschen, die er noch gar nicht so lange kennt, bedeuten. Das Kennenlernen seines Vaters und dessen neuer Familie hat ihn offensichtlich nicht weitergebracht, vielleicht aber dahingehend, daß er von seinem Vater nichts zu erwarten hat. Bei der Suche nach seiner Identität, wird der Vater ihm nicht helfen, bei ihm herrschen andere Kriterien vor, nämlich reich und arm. Ich glaube, das Buch spricht eher junge Leute an und hat damit wohl auch seine Berechtigung.