Wieso Heimat, ich wohne zur Miete

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
urmeli Avatar

Von

Krishna Mustafa ist halb Türke, halb Deutscher und laut seiner Freundin Laura fehlt es ihm an Identität. Um die Beziehung weiter aufrecht zu erhalten soll Krishna erst Mal herausfinden, wer er ist. So tauscht er mit seinem Cousin Emre sein WG Zimmer und zieht von Freiburg nach Istanbul. Die ersten 6 Jahre seines Lebens hat er in Istanbul gelebt, bis seine deutsche Mutter zur Einschulung mit ihm nach Freiburg zog. Seine Ausbildung hat er in einer Waldorfschule bekommen, was vielleicht auch seine Naivität und teilweise Weltfremdheit im Laufe der Handlung erklärt. Seine Eltern haben sich in Istanbul kennengelernt, seine Mutter auf der Suche nach Drogen, sein Vater hat sie verkauft. Inzwischen ist aus dem Vater ein vermögender Geschäftsmann mit einer neuen Frau und zwei kleinen Töchtern geworden und die Versuche Krishnas, sich mit seinem Vater zu verabreden, verlaufen zu Beginn sehr schwierig. Sich der großen und für ihn fremden Stadt zurecht zu finden gestalten sich problematisch. Durch seine Mitbewohner, die heimlich Videos über die Demonstrationen vom Gezi Park im Internet verbreiten, lernt er jedoch einiges über seine Fragen zur Identität, was macht einen Türken, was einen Deutschen aus und ist das überhaupt wichtig.

Ein gelungener Roman für alle Menschen, egal ob sie in dem Land in dem sie leben auch geboren wurden, eine Anpassung an die Umgebung, an die Menschen mit denen man zusammen lebt, ist immer notwendig. Ein Roman der nachdenklich macht aber auch sehr witzig geschrieben wurde. Vorurteile und Stereotypen wurden durch Selim Özdogan sehr geschickt in die Geschichte eingewoben.