Neue Zeiten für die Wikinger

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Schon das Cover gefiel mir gut, erinnert es doch an den Holzschnitt „Die große Welle vor Kanagawa“ von K. Hokusai. Doch nun zum Buch:
Wikingermänner sind echte Kerle: Sie plündern, massakrieren, brandschatzen und kommen nach ihren Raubzügen mit Schätzen zu ihren daheim gebliebenen Frauen zurück, die sie schon mit Sehnsucht erwartet haben. Halt, stopp! So mag das vielleicht einmal gewesen sein und so hätten es die Wikingermänner auch gerne weiterhin. Doch die Zeiten haben sich geändert:
Als das Oberhaupt Reidolf seinen Sohn Arnulf zum ersten Mal mit auf Exkursion mitnimmt, um ihm das Wikingerleben schmackhaft zu machen, läuft nicht alles nach Plan. Im Nebel läuft das Schiff auf einen Felsen auf, bei einem notwendigen Arrangement mit einem zwielichtigen anderen Clanführer ziehen sie den Kürzeren, das Rudern bei Flaute ist auch nicht erquicklich, eine Kirche darf nicht angezündet werden, weil Reidolf dies seiner Frau zuvor versprechen musste. Söhnchen Arnulf hinterfragt alles, weil sich die Zeiten halt geändert haben. Die Tränen der Wikingerfrauen beim Auslaufen des Schiffs sind in Wahrheit auch nur Krokodilstränen, denn ohne die Männer lebt es sich viel besser und die Frauen, die im Gegensatz zu den Männern dem Zeitenwandel viel aufgeschlossener sind, sind wissbegierig in Bezug auf das Christentum.
„Wikinger im Nebel“ ist für eine Lesegruppe ab 10 Jahren gedacht. Wenn es um die Abenteuer während der Reise geht, so werden hoffentlich viele dieser Altersklasse Freude an dem Buch haben. Und nicht zuletzt ist ein Comic auch immer ein guter Leseeinstieg für „Lesemuffel“. All die kleinen Anspielungen dürften die Leser dieser Altersgruppe jedoch nicht verstehen, Jugendliche und Erwachsene finden aber viele Anspielungen zum Schmunzeln.