Hohes Tempo, zahlreiche Wendungen!

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ichgebäre Avatar

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Die Krimielemente im Buch sind großartig. Keine Person ist durchsichtig, alle haben vermischte Motive und auch Westons Familie kommt nicht ungeschoren davon. Nebenher gibt es eine -- nicht ganz triviale -- Liebesgeschichte. Doch weder die Liebesgeschichte noch der Krimi machen dieses Buch so besonders.

Die besondere Note erhält das Buch durch die Position Weston Kogis: Er ist Einheimischer, irgendwie. Aber irgendwie auch doch nicht. Auf den ersten Blick fällt nicht auf, dass er aus London kommt. Er spricht die Sprache. Er ist kein Weißer. Doch er hat sich im letzten Jahrzehnt kaum mit Alcacia und den Menschen dort auseinandergesetzt. Und entsprechend tappt er immer wieder in kleinere und größere Fettnäpfchen. Manchmal sind diese nur lustig oder peinlich; manchmal werden sie allerdings auch gefährlich.

Weston scheint phasenweise selbst von seiner Naivität überrascht und nimmt uns deshalb mit auf eine Reise in die eigene Vergangenheit, in das politische Gefüge seines Heimatlandes und in ein Gesellschaftssystem, dass ihm einerseits sehr vertraut und andererseits doch sehr fremd geworden ist.

Wir schauen von außen, wie Weston von dieser Außenansicht immer mehr die Innenansicht annehmen kann. Und wie er entsprechend Entscheidungen trifft, die uns mit einem europäischen Hintergrund zunächst unlogisch vorkommen. Doch wir müssen einsehen: Manche Orte der Welt üben eine ganz eigene Anziehungskraft aus.

Weston findet in Alcacia, was er in London nie gefunden hat: Die Möglichkeit, sein Leben so zu gestalten, wie er es sicht wünscht.

Fazit:
Absolut lesenswert! Ein Krimi mit hoher Spannung und etlichen Wendungen. Und für uns alle, die wir die westliche Lebensweise als Idealvorstellung sehen, ist das Buch ein Augenöffner. 5/5 Sternen!