Interessanter Einblick nach Westafrika

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ladyz13 Avatar

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Weston Kogi, wohnhaft in London, kehrt das erste Mal nach langer Zeit in sein afrikanisches Heimatland Alcacia zurück, um an der Beerdigung seiner Tante Blossom teilzunehmen. Dort trifft er neben seiner Familie auch auf seine Jugendfreundin Nana und die Nemesis seiner Schulzeit, Churchill. Um vor diesen gut dazustehen, schmückt er seinen Lebenslauf - und auch seinen Job - etwas aus. Aus dem Wachmann eines Einkaufszentrums wird ein Polizist.

Daraufhin "engagieren", oder überzeugen, ihn zwei konkurrierende Rebellenvereinigungen, den Mord an Pa Busi, einem Vermittler zwischen beiden, aufzuklären - oder wenigstens der jeweils anderen Gruppe die Schuld anzuhängen. Dieser Auftrag entpuppt sich als eine Gratwanderung, spätestens, als sich dann auch noch andere Kräfte einmischen, muss Weston sehen, wie er heil aus der Geschichte herauskommen kann.

Weston ist kein kaltblütiger Profi und durch seine Flucht nach Europa in jungen Jahren ist er fast wieder ein Fremder in seiner Heimat, aber er hat das Herz am rechten Fleck. Daher fallen ihm auch einige Dinge auf, die die Einheimischen weniger belasten. Es gibt viele soziale Unterschiede, Tradition spielt eine große Rolle, Gewalt, Mord und Korruption gehören zum Alltag, denn im Zustand eines ständigen Bekriegens lässt die Menschlichkeit bei manchen Beteiligten nach und ein Menschenleben zählt nicht mehr viel.

Ich fand es spannend, anhand dieses Buches etwas mehr Einblick in westafrikanische Verhältnisse zu bekommen. Natürlich ist die Handlung fiktiv, aber da der Autor selbst Yoruba ist und seine Jugend in Nigeria verbracht hat, wird sicher der ein oder andere Funken Wahrheit enthalten sein. Gute Unterhaltung für Fans von Thrillern mit politischem Aspekt, aber nichts für ganz zart Besaitete.