Raus aus der Komfortzone!

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milena Avatar

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Tade Thompson, selbst Nigerianer von der Ethnie Yoruba, erzählt eine im wahrsten Sinne des Wortes heiße Geschichte aus seinem ehemaligen Heimatland. Weston Kogi, der nach politischen Unruhen das Land verlassen hat, lebt in London mehr recht als schlecht. Sein Job als Wachmann in einem Einkaufszentrum ist okay, aber nicht besonders glamourös. Zur Beerdigung seiner geliebten Tante kehrt er nach 15 langen Jahren nach Hause zurück. Bereits auf dem Alcaicia International Airport in Ede taucht er wieder ein in die anarchistischen und mitleidlosen Strukturen in Nigeria. Bestechung ist selbst bei den einfachsten alltäglichen Abläufen an der Tagesordnung. Nichts funktioniert, ohne das Geld seinen Besitzer wechselt. Brutalität bestimmt das Zusammenleben. Ordnung, Sicherheit, Vertrauen sind Begriffe aus einer fremden Welt. Einerseits ist Weston davon überfordert, andererseits stellt das natürlich einen auch spannenden Kontrast zu seinem etwas öden Leben in London dar. Auf der Beerdigung trifft er alte durchaus zweifelhafte Bekannte aus seinem früheren Leben wieder und begeht den entscheidenden Fehler, sich als Polizist der Mordkommission der Metropolitan Police auszugeben, um aufzuschneiden. Mit dieser Lüge verliert er die Kontrolle über sein Leben und wird zur Aufklärung eines Mordes an einem Politiker gezwungen. Dabei spielen verschiedene Gruppierungen eine Rolle und Weston Kogi wird zum Spielball in immer gefährlicheren Situationen, denen er sich nicht entziehen kann und denen er nur knapp mit dem Leben entgeht. Ich habe die erste Hälfte des Thrillers schnell und enthusiastisch verschlungen, da der Schauplatz für europäische Kulturen durchaus eine Herausforderung darstellt. Im Laufe der Seiten wiederholten sich aber die Muster der Gesetzlosigkeit und der skrupellosen Kriminellen zu oft, so dass ich statt fünf Sternen doch nur vier vergebe.