Schonungslose Realität Afrikas

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vo.nicole Avatar

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Der Thriller „Wild Card“ wurde vom Autoren Tade Thompson geschrieben und handelt von Weston Kogi. Weston Kogi lebt in England und kehrt zur Beerdigung seiner Tante in sein westafrikanisches Heimatland zurück. Sein Aufenthalt wird durch eine kleine Notlüge unfreiwillig verlängert. Er gib sich als Police Detective auf und landet so bald zwischen zwei rivalisierenden Rebellengruppen und ist damit beauftragt den Mord an einem Konsenspolitiker aufzuklären.

Die Geschichte spielt in Afrika und zeigt schonungslos die dort herrschende Realität auf. Gewalt, Korruption und Verfolgung stehen hier an der Tagesordnung. Zahlreiche Verflechtungen und Vetternwirtschaft tun ihr Übriges.

Tade Thompson gelingt es so, einen ehrlichen Einblick in die Wirklichkeit und das Leben Afrikas zu geben, die für manche Leser*innen teilweise sehr brutal sein kann. Aus der Ich-Perspektive heraus berichtet Weston Kogi dabei ungeschönt von seinen Erlebnissen, die mitunter zahlreiche Wendungen und Wirrungen durchmachen. Weston Kogi weckt dabei bei den Leser*innen nicht unmittelbare Sympathie. Auch seine Freundin Nana bleibt schwer greifbar.

Alles in allem handelt es sich bei dem vorliegenden Buch um einen Thriller anderer Art. Lesenswert, aber dennoch sollte man sich als Leser*in über die ungeschönte Gewalt im Klaren sein. Ein Wermutstropfen ist zudem die fehlende Identifikation mit den Protagonisten.