Übertriebener Hauptcharakter, Setting echt gut

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zsadista Avatar

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Weston Kogi reist zurück in seine Heimat Alcacia in Westafrika. Einst sind er und seine Schwester von dort nach England geflüchtet.

Doch nun ist seine Tante verstorben und er will ihre Beerdigung besuchen. Gleich darauf will er eigentlich wieder zurück nach London.

Durch eine kleine Flunkerei verstrickt er sich allerdings furchtbar in die Wirren des Landes. Nun muss er sehen, wie er da wieder raus kommt.

„Wild Card“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors Tade Thompson.

Das Cover ist mit seinen Farben schon ein Hingucker. Die Inhaltsangabe hört sich spannend an. Der Aufmacher auf der Vorderseite „Urlaub. Aufstand. Bürgerkrieg. Willkommen in Weston Kogis Welt…“ macht echt Lust auf dieses Buch.

Gut, ich muss schon sagen, das Buch ist sehr speziell. Es war schon was ganz Neues und daher sehr spannend zu lesen.

Urlaub, Aufstand, Bürgerkrieg waren jetzt nicht wirklich Inhalt der Story. Urlaub war es nicht, da Weston nur zu der Beerdigung nach Alcacia und am nächsten Tag wieder nach Hause fahren wollte. Die Punkte Aufstand und Bürgerkrieg kamen auch nicht so richtig an die Oberfläche. Auch Weston selbst fand ich sehr übertrieben. Auf der einen Seite wurde er gefoltert, geschlagen, entführt, verfolgt, bedroht. Auf der anderen hüpft er gleich mit jeder Frau ins Bett, die im Buch vorkam. Auf der einen Seite trifft er wieder seine alte Liebe, oh, die alte Liebe! Hüpft parallel aber auch mit der hübschen Witwe ins Bettchen. Dann kann die alte Liebe ja auch nicht sehr groß sein. Kogi ist in London nur ein Wachmann im Supermarkt. In seiner alten Heimat scheint er zum Top-Agenten ganz besonderer Art zu mutieren. Der irgendwie aber trotzdem wenig rafft. Keine Ahnung. Normal hätte mir das Buch nicht gefallen.

Trotzdem fand ich das Buch außergewöhnlich. Ein ganz neuer Ort für einen Thriller. Absolut andere „Bösewichte“, als normalerweise. Ein Einblick in die Clans und Warlords in Afrika. Ich kann es nicht beschreiben, ich fand es von der Seite her wirklich gut. Ich muss auch sagen, ich habe es komplett gelesen und nichts übersprungen, wie das bei mir öfters mal passiert.

Ja, die Person Weston Kogi war schon anstrengend und ich konnte hirnlich nicht immer bei seinen Taten mithalten. Mir hat aber das Komplettpaket gut gefallen. Ich werde zwar keinen weiteren Teil lesen wollen, weil ich solche Privatschnüffler Storys nicht mag, aber den ersten Teil fand ich schon ganz gelungen.