Unendliche Begeisterung

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laura.liest.zuviel Avatar

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Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich von der ersten Seite so in seinen Bann gezogen hat, dass ich mich schlecht gefühlt habe, wenn ich es aus der Hand legen musste. Aber genau so habe ich mich bei Wild like a River gefühlt. Es war... intensiv. Berührend. Belebend.

Mich haben besonders Haven und Jackson als Charakter beeindruckt. Oft ist es entweder der männliche ODER der weibliche Protagonist, der einem ins Herz geht, den man versteht, den man liebgewonnen hat, aber Kira hat es geschafft zwei Menschen zu kreieren, die man meiner Meinung nach nur lieben kann. Es war faszinierend zu beobachten, wie Haven Teil der normalen Welt, voller eifersüchtiger Exfreundinnen, feuchtfröhlicher Partys und mit sozialen Kontakten wird. Gleichzeitig hat die Autorin dadurch aufgezeigt, wie geblendet die Welt sein kann, von dem Aussehen, von gesellschaftlichen Ansichten und Normen, wie sie einen Menschen erdrücken und das eigene Verhalten beeinflussen.

Und dann haben wir noch Jackson, den ich im ersten Moment für ziemlich perfekt gehalten habe. Dass auch er sich für ziemlich perfekt hielt, sein Leben für gelungen, und dass er durch Haven einen völlig neuen Blickwinkel erhält, hat mich ziemlich berührt. Es wirkte einfach so echt und selbstverständlich, wie sich die Leben der beiden aufeinander ausgerichtet haben, wie sie alles Negative hinter sich gelassen haben und ihr Leben auf neue Art und Weise wahrnehmen.

Dieses Buch ist wie ein reißender Fluss, die einzelnen Seiten verschiedene Strömungen, die dich innerlich hin und her reißen, und doch weißt du, wohin er schlussendlich fließt. Das am Ende alles Gut wird, du vielleicht ein paar Schrammen davongetragen hast, aber das Leben weiterfließt und sich von ein paar Untiefen nicht bezwingen lässt.