Schwarzer Humor

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Hap Collins und Leonard Pine sind ungleiche Freunde: der eine weiß, hetero und Kriegsdienstverweigerer, der andere schwarz, schwul und Vietnamveteran. Die beiden schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Bis eines Tages Trudy auftaucht, Haps Exfrau. Leonard ist sofort klar, dass sie etwas von Hap will, denn Hap kann ihr auch nach einigen schlechten Erfahrungen kaum widerstehen. Das alles riecht für Leonard nach Ärger. Und wirklich, Trudy braucht Haps Hilfe beim Aufspüren von einer Million Dollar, die aus einem Bankraub stammen und angeblich im Sabine River versenkt wurden. In dieser Gegend hat Hap seine Jugend verbracht. Seine Ortskenntnisse sollen nun Trudy und ihren Mitstreitern zum großen Geld verhelfen. Doch ganz so einfach ist dieser Job nicht…
„Hap & Leonard – Wilder Winter“ von Joe R. Lansdale ist ein flotter, actionreicher Krimi. Er ist spannend geschrieben und besticht durch seine witzigen und politisch völlig unkorrekten Dialoge. Der Autor schafft es, mit dem Thema Rassismus locker und schnoddrig umzugehen, der Leser weiß diese Selbstverständlichkeit zu schätzen. Auf einen Witz über Schwarze folgt ein Scherz über Weiße, das alles in schlagfertige Dialoge gepackt – wirklich toll! Hier möchte ich ausdrücklich auch den Übersetzern ein großes Lob aussprechen: tolle Wortwahl, die den Leser die tiefe Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten spüren lässt. Hap und Leonard sind wirkliche Typen mit sehr schwarzem Humor, mir gefallen diese Charaktere ausgesprochen gut. Der Spannungsbogen zieht sich über das ganze Buch, einige überraschende Wendungen inbegriffen, bis zum fulminanten Finale.
Das Cover mit pinkfarbenen Elementen ist ungewöhnlich für einen Krimi, dadurch fällt es aber auch auf. Der Titel „Hap & Leonard“ bestimmt das Cover, das lässt schon ahnen, dass „Wilder Winter“ einer von mehreren Bänden einer Serie ist.