Winter in Marvel Creek

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regenprinz Avatar

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Ich glaube, Lansdale muss man mögen, um mit Hap & Leonard klarzukommen. Ohne bereits einige Bücher von ihm gelesen zu haben, hätte ich mich vermutlich irgendwann sehr an der derben Ausdrucksweise, speziell bei den Dialogen, gestört. Da ich Lansdale aber schon kannte und seinen direkten, fokussierten Stil schätze, konnte ich in diesem Fall den Jargon akzeptieren. Der natürlich auch passend ist, denn er ist ganz auf die Figuren zugeschnitten – in der Story dominieren nun mal die „harten“, desillusionierten Männer bzw. Gangster. Trudy, die einzige Frau, fügt sich mit der Rolle der „toughen Schlampe“ ebenfalls in das Konzept ein. Aber hey, die 60-er werden öfter erwähnt, Hap & Leonard sind ein wirklich originelles Duo und den kultigen Charakter des Ganzen darf man keinesfalls vergessen. :)

Der Schauplatz rund um den Sabine River ist übrigens atmosphärisch toll eingefangen – eine weitläufige, winterliche Flusslandschaft bei Marvel Creek (ein Kaff mitten in Texas). Dort macht sich nun eine skurrile Truppe auf eine abenteuerliche Schatzsuche, nicht alle sind ganz freiwillig dabei und trauen tun sie einander sowieso nicht. Zu Recht, wie sich herausstellt. Teilweise geht es ziemlich brutal zur Sache und der Showdown am Ende setzt da sogar noch eins drauf.

Lansdale bleibt m.E. konsequent der Richtung treu, die er für dieses Ermittler-Duo gewählt hat. Ich denke, für meinen persönlichen Geschmack ist die Reihe eher nichts – aber 4 von 5 Sternchen würde ich Hap & Leonard trotzdem geben. Aber ich mag eben auch Lansdale. :)