Durchwachser Krimi

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Handlung:
Der ehemalige Kommissar, Vitus Pangratz, versucht sich nach seiner Pensionierung als Naturfotograf. Eines Nachts begibt er sich in einen Wildpark, um die dort hausenden Wildschweine zu fotografieren. Dort findet er nicht nur die Wildschweine, sondern stolpert auch über die Reste einer menschlichen Hand. Zusammen mit seine Tochter – „Jo“ Coleman – die als Lokalreporterin arbeitet beginnt zunächst die Suche nach dem ehemaligen Besitzer der Hand. Schnell wird klar, dass die Hand zu dem kürzlich verschwundenen und allseits beliebten Fußballtrainer „Tiger“ gehörte und so machen sich die beiden auf die Suche nach dem Täter.

Persönliche Meinung:
Gerade am Anfang hatte ich noch große Hoffnung, einen unterhaltsamen Heimatkrimi vor mir zu haben jedoch verblasste diese Hoffnung von Kapitel zu Kapitel weiter. Neben jeder Menge Fußball-Enthusiasten und viel zu vielen Einblicken in das Liebesleben von gefühlt jeder erwähnten Person, wird nebenbei auch der Fall geklärt. Ich hätte mir hier eine klare Abgrenzung gewünscht, jedoch wird so nicht klar ob nun der Fußball, die Liebeleien der Protagonisten oder aber die Klärung des Falles im Vordergrund steht. Der Schreibstil ist jedoch angenehm zu lesen und auch die ein oder anderen bayrischen Ausdrücke wecken das Gefühl eines unterhaltsamen Heimatromans. Auch ist klar, dass bei einem toten Fußballtrainer das Thema Fußball eine wichtige Rolle in der Handlung spielt, jedoch war es meiner Meinung nach zu viel des Guten. Nur halb so viel Fußball dafür eine zusätzliche Prise Spannung hätten dem Buch gut getan. Die ausschweifenden Beschreibungen der Intimitäten der Protagonisten empfand ich besonders in diesem Ausmaß als störend und unangebracht.

Fazit:
Es gab durchaus unterhaltsame Szenen und ich musste auch das ein oder andere Mal schmunzeln, dennoch bleibt der Eindruck eines sehr durchwachsenen Krimis. Die Aufklärung des Falles steht nicht klar im Vordergrund, was schade ist, da ich in der Handlung durchaus Potential sehe. Fans klassischer Krimis werden hier nicht auf ihre Kosten kommen.