Ein sauguder Regionalkrimi sieht anders aus

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maulwurf123 Avatar

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"Wildfutter" ist ein Rosenheim-Krimi der Autorin und Journalistin Alma Bayer. Passend zum Titel ist das Cover gestaltet: Im Vordergrund eine Wildsau auf einer grünen Wiese und im Hintergrund schneebedeckte Berge - deutlich wird dem Buch eine bayrische Note angehängt.

Zum Inhalt: Der pensionierte Kommissar Vitus Pangratz befindet sich nachts auf Fotopirsch im Wald, da er ganz groß mit dem Fotokalender "Die Wildsau bei Nacht" herauskommen möchte. Doch plötzlich stolpert er über eine abgenagte Hand, welche zum seit einiger Zeit vermissten örtlichen Jugendfußballtrainer Marius Wild - Tiger - gehört. Trotz Ruhestand nimmt sich Pangratz der Sache an und stürzt sich in die Ermittlungen. Mit dabei ist seine Tochter Johanna "Jo" Coleman, eine Lokalreporterin, die ihrer Karriere mit damit einen kleinen Schubs verleihen möchte. Und schon Bald steht die ganze Kleinstadt auf dem Kopf...

Die Geschichte wird in einem angenehmen Schreibstil erzählt, durch relativ kurze Kapitel verfällt man schon recht schnell in einen Lesefluss.
Bayrische Ausdrücke sowie einige Passagen in bayrischem Dialekt verleihen dem Buch eine authentische Note und sind teilweise auch echt lustig. An manchen Stellen jedoch wirken sie etwas übertrieben und eher störend. So erging es mir auch mit den derben Übertreibungen und sexuellen Anspielungen: Während diese an einigen Stellen noch lustig sind, wirken sie an anderen einfach nur unnötig und blöd. Auch die Witze sind teilweise wirklich sehr flach, z.B. "im Freistaat Bayern regiere schließlich nicht Putin, sondern die Freiheit" (S. 127). Auf mich machte die Handlung einen eher unrealistischen Eindruck, eine Geschichte ohne Tiefgang. Deshalb von mir nur drei Sterne.