Ein Schuß, der nach hinten losging

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
herbert grießhammer Avatar

Von

Zunächst herrschte eitel Freude über den Buchgewinn. Denn besonders bayerische Lokalkrimis leben oftmals von großer Spannung. Und der Beginn war ja auch vielversprechend: Eine abgetrennte Hand wird in einem Wildgehege gefunden. Der Finder? Ein pensionierter Kripo-Beamter. Natürlich möchte er seinem Nachfolger beweisen, daß er noch nicht zum alten Eisen zählt. Zusammen mit seiner Tochter versucht er daher die Sache in eigener Regie aufzuklären.... Ja, wenn es in diesem Stil weitergegangen wäre, hätte aus der Geschichte etwas werden können. Dem war aber leider nicht so. Stattdessen beginnen endlose und ausführliche Darstellungen sowohl der Rosenheimer Fußballszene, als auch des ausschweifenden Liebeslebens der einzelnen Hauptpersonen. Die kriminelle Ausbeute blieb leider auf der Strecke, der Schuß ging buchstäblich nach hinten los.
Ferner hat mir der handwerkliche Aufbau gar nicht gefallen. Die inhaltliche Leere wird nur noch von den vielen Leerseiten übertroffen. Ein Buch mit noch kürzeren Kapiteln habe ich bisher ebenfalls noch nicht gehabt. Wo findet man sonst Kapitel, die nicht mal eine ganze Seite umfassen?
Zum Cover des Buches sei noch ein Satz gesagt: Man hätte der Wildsau zu dem Trachtenhut noch ein FC-Bayern-Trikot überstreifen können. Das wäre zumindest ein netter Gag gewesen.
Fazit: Wer einen spannenden Lokal-Krimi erwartet, wird leider enttäuscht werden.