Eine wunderbar ehrliche und authentische Geschichte

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lesemiri Avatar

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Drei Frauen, drei Generationen, drei starke Charaktere.
Lisbeth, die wegen des Todes ihrer Brüder den Hof ihrer Eltern erbte, kennt es nicht anders, als immerzu nur hart zu arbeiten. Sie hält den ganzen Hof in Ordnung und will den guten Ruf ihres Hofes unbedingt aufrecht erhalten.
Da bringt ihr einziger Sohn Konrad eines Tages seine Auserwählte Marlies mit. Zwei Welten prallen aufeinander. Anstatt zu versuchen, mit Marlies auf einen Nenner zu kommen, hat Lisbeth immer im Kopf, was wohl die Leute denken könnten. Das Verhältnis zwischen den beiden will sich einfach nicht erwärmen.
Als Marlies Mutter wird, wäre das Töchterchen Joanna doch eigentlich ein Bindeglied zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen. Doch leider gedeiht die Bindung zwischen ihnen immer noch nicht. Lisbeth lässt Marlies immerzu spüren, dass sie nicht erwünscht ist.
Als Joanna schließlich erwachsen ist, reist sie nach Afrika. Ob in dieser Zeit doch noch das Band zwischen Lisbeth und Marlies wächst?


In "Wildtriebe" hat Ute Mank liebenswerte, eigensinnige Charaktere geschaffen. Man kann deren Probleme, Grenzen, Versuche, darüber hinauszuwachsen fast greifen und fühlt mit. Der Aufbau des Romans gefällt mir sehr gut. Nachdem der "Status quo" geschildert wurde, springt man in der Zeit zurück und darf die Geschichte von Anfang an miterleben. So kann man nachvollziehen, wie der ein oder andere Konflikt entstanden ist und erlebt die Versuche Lisbeths und Marlies mit, aus der für beide unbefriedigenden Lage herauszufinden.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist unaufgeregt und hat authentische Charaktere, die einen auch nach der letzten Seite noch begleiten. Von mir eine klare Leseempfehlung.