Gefangen in Konventionen

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matisse Avatar

Von

3 Generationen, 3 Frauen.
Geschrieben wird abwechselnd aus dem Leben von Marlies und ihrer Schwiegermutter Lisbeth, der der Hof gehört, auf dem die Frauen zusammenleben.
Ihr Zusammenleben ist von Beginn an schwierig, voller Missverständnisse und Traditionsansprüchen, den Marlies nicht gerecht zu werden scheint.
Der Schreibstil ist sehr nüchtern und bringt die Stille, die Missverständnisse und angespannte Stimmung gut rüber.
Im Buch überwiegen die Zwänge und Konventionen, es fühlt sich fast erdrückend an. Gerade weil so viel geschwiegen wird und kaum ein Konflikt durch ein offenes Gespräch gelöst wird.
Das Buch ist definitiv kein fröhlicher Sommerlesespaß, aber das würde auch gar nicht passen.
Stattdessen ist es eine Reise in Traditionen und Konventionen, wo die Rolle der Frau so eng festgezurrt ist, dass ein Ausbrechen aus den Strukturen kaum möglich scheint.
Meiner Meinung nach kein Meisterwerk, aber dennoch spannend zu lesen, besonders, wenn man an dem Thema interessiert ist oder vielleicht selbst einen ähnlichen Hintergrund hat.