Redet doch bitte miteinander...

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musteplume Avatar

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Wildtriebe von Ute Mank ist ein Roman über Familiengefüge, die Veränderung der Landwirtschaft und die Emanzipation der Frau.

Das Buch in seinem Schutzumschlag ist sehr hübsch und fühlt sich ganz hochwertig an.
Das blühende Lesezeichen ist ein Highlight.

Nach so viel Blumen und der damit verbundenen Assoziation zum Wachsen habe ich einen lebenslustigen Roman erwartet.


Das Buch hat mich gefesselt, ich mochte kaum aufhören zu lesen.

Aber es war nicht wie erwartet ein Buch voller Lebenslust, voller Freude, glücklicher Familie, erfolgreicher Landwirtschaft und netter Dorfgemeinschaft.
Eigentlich in jedem Falle das Gegenteil.

Jedes Missgefühl, jeder Konflikt, jede Unstimmigkeit hätte gelöst beziehungsweise ganz vermieden werden können, hätten die Protagonisten miteinander gesprochen. Das auszuhalten, dieses besser wissen, das war schwierig zu ertragen beim Lesen.
Es war ziemlich deprimierend, wie alle irgendwie unglücklich waren und wurden und blieben.
Zum Schluss gab es ein wenig Hoffnung, aber auch kein Hochgefühl.

Und trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es hat auf seine nüchterne Art viele Emotionen bei mir geweckt, mich berührt.

Der Schreibstil ist auch großartig und passt so wunderbar zum Roman. Die unbeendeten Sätze in Mitten der allgemeinen Sprachlosigkeit