Zeit funktioniert nicht & ist doch nur ein kurzer Tod – Das Rätsel um King City

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smartie11 Avatar

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Was für ein mysteriöser und besonderer Start in diese ungewöhnliche Geschichte. Ich glaube, dass ich die ungewöhnlichste Leseprobe, die ich je auf Vorablesen gelesen habe. Sprechende Häuser, in denen anonyme Frauen wohnen, die aber nicht wichtig sind. Plötzlich aus heiterem Himmel erscheinende Pteranodon (das ist ja wie bei Primeval) und tief hängende Lichtblasen über Köpfen… und nicht zuletzt die merkwürdigen Männer namens Everett, Emmet und Elliott, die doch eigentlich nur ein Mann waren. Oder waren sie überhaupt ein Mann?

Der Schreibstil der beiden Autoren ist schon fast psychedelisch. Ob sie beim Schreiben wohl bewusstseinserweiternde Pilze konsumiert haben? Die Selbstverständlichkeit, mit der die Autoren mit Widersprüchen jonglieren, gefällt mir sehr gut („Ihre Unterstützung ist zwingend vorgeschrieben und freiwillig!“), und auch der Humor gefällt mir außerordentlich gut („auch wenn die Glühwolke seit ihrer Wahl in den hiesigen Schulausschuss nicht mehr ganz so bedrohlich war“). Auch die direkte Ansprache des Lesers genau mein Fall („Stellen Sie sich einen fünfzehnjährigen Jungen vor. - Nö. Das war total daneben. - Versuchen Sie es noch einmal. - Nein. - Nein. - Okay, aufhören.“).


Sehr gut gefallen mir auch die Einschübe der „Stimme von Night Vale“ – Cecile. Ihren Sender würde ich auch gerne hören! Last but not least kann man bei diesem Buch eine Menge lernen: „Engel sind große, geschlechtslose Wesen, die alle Erika heißen.“ Vielleicht kann ich das ja irgendwann mal für Quizduell gebrauchen… ; o )


Ich glaube, dass man dieses Buch entweder lieben oder hassen wird. Ich glaube, ich könnte es lieben…

Das Zitat von Patrick Rothfuss über dieses Buch macht mich nur noch neugieriger. Und das, obwohl er lieber Schreiben statt Lesen sollte... ; o )