Caro did it again: Highlight-Roman
»Leifs Mundwinkel zucken, und in diesem Moment will ich nichts lieber, als ihn ganz zum Lachen zu bringen.« (S. 100) 🥹
Hand auf’s Herz: Wer hat das Debüt »22 Bahnen« von Caroline Wahl letztes Jahr nicht verschlungen und sich krass in Tilda & Ida und wahrscheinlich auch ein klitzekleines bisschen 🤏🏼 in Viktor verliebt? 🥵 Eben. 🤝🏼 Folgerichtig hat mein Herz einen kurzen Aussetzer gemacht, als ich den neuen Roman von Caro in der Vorschau entdeckt habe. And here we are falling in love again: Diesmal steht Ida - Tildas jüngere Schwester - im Zentrum der Erzählung. Die kleine Ida ist erwachsen, geblieben ist die Wut in ihr.
»Manchmal denke ich, dass Schreien einfach das Einzige ist, das wirklich hilft. Alternative wäre Armabhacken, nicht metaphorisch gemeint. Wo soll der ganze Scheiß denn sonst hin?« (S. 43)
Nach dem Tod der alkoholkranken Mutter droht Tilda in einer Depression zu ertrinken. Tilda — inzwischen promovierte Mathematikerin und Mutter von fünfjährigen Zwillingen — lädt ihre jüngere Schwester zu sich nach Hamburg ein. Ida steigt in Hamburg nicht aus, sondern fährt mit dem Zug bis zur Endstation Stralsund und strandet auf Rügen.
Dort sitzt Ida nach ein paar Umwegen am Frühstückstisch des Ehepaares Marianna und Knut und isst gemeinsam mit diesen Brötchen mit Eszet-Schnitten (Kindheitsnostalgie pur 🤌🏼). Diese beiden Norddeutschen nehmen Ida - typisch nordisch eben 🤍 - ohne viele Fragen zu stellen auf und ganz langsam lernt Ida, das Leben wieder zu schätzen. Und während Ida sich mit ihrer Wut, Trauer, Verlust, Vertrauen, Fürsorge, Schreibblockade und vielen alten und neuen Gedanken und Erlebnissen auseinandersetzen muss, isst sie Botinchen, Eszet-Brötchen oder Käsekuchen mit Marianne, wirft sich in die Ostsee und kämpft gegen die Wellen und vor allem sich selbst an 🌊, spielt Elfer-Raus & Phase10 & UNO mit Leif und Marianne und verliebt sich.
»Marianne: Ida, du bist so eine schlechte Verliererin. Das ist nur ein Spiel. Ich: Ich bin keine schlechte Verliererin. Ich bin eine schlechte Verliererin.« (S. 81)
Mit ihrem neuen Roman »WINDSTÄRKE 17« macht die Autorin Caroline Wahl genau da weiter, wo sie mit ihrem Debütroman »22 BAHNEN« letztes Jahr aufgehört hat (und zahlreiche Preise für dieses krasse Debüt erhalten hat). Steile These von mir: Egal, was Caro mit ihrem unverwechselbaren Sound aus wahnsinnig feiner Beobachtungs(-wieder-)gabe, Humor, Ironie, Ehrlichkeit und Stil schreibt, ich werde es lesen und lieben. ❤️🔥
»Wir schwimmen ins offene Meer, ich tauche so tief, bis es wehtut, und meine, beim tiefsten Punkt kurz seine Hand über mein Bein streichen zu spüren, ärgere mich über meinen Körper, der umgehend eine neue Berührung will, die nicht kommt, und begreife irgendwie, dass es wahrscheinlich immer so sein wird mit ihm. Dass ich mich nie darauf werde verlassen können, dass eine neue Berührung kommt. Dass immer was dazwischenkommen kann und dass er wahrscheinlich nicht so sehr eine Berührung will von mir wie ich von ihm.« (S. 121)
Es sind diese feinen Sätze, diese ehrlichen Beschreibungen von Gefühlen, zwischenmenschliche Beziehungen, Identitätssuche, Alltäglichem, die Empathie erzeugen, Erinnerungen wecken, Gefühle hervorrufen und damit jede*n von ganz woanders abholen und vermutlich auf eine andere Weise berühren. Und das ergibt einfach ein wahnsinnig gutes Buch.
»Es riecht nach Herbst, obwohl es noch nicht Herbst ist, und es weht eine schwache Brise, drei Windstärken schätze ich. Mindestens 17 Windstärken in mir, als wir durch das Tor gehen.« (S. 252) 🌊
In Short auf Norddeutsch (aka Northern German humbleness): Der Roman ist schon ziemlich OK.
Nochmal für alle: Caro did it again 🔥 und hat ein großartigen Roman rausgehauen. Große Liebe hier 🩵 Lest es & liebt es 🌊💙
[CN: Depression, Verlust, Trauer, Tod]
P.S.: Und die kurzen Einblicke auf Tilda’s & Viktor’s Leben made my heart ful. Exakt der richtige Mix aus Rückbezügen auf das Debüt. 🥹
Hand auf’s Herz: Wer hat das Debüt »22 Bahnen« von Caroline Wahl letztes Jahr nicht verschlungen und sich krass in Tilda & Ida und wahrscheinlich auch ein klitzekleines bisschen 🤏🏼 in Viktor verliebt? 🥵 Eben. 🤝🏼 Folgerichtig hat mein Herz einen kurzen Aussetzer gemacht, als ich den neuen Roman von Caro in der Vorschau entdeckt habe. And here we are falling in love again: Diesmal steht Ida - Tildas jüngere Schwester - im Zentrum der Erzählung. Die kleine Ida ist erwachsen, geblieben ist die Wut in ihr.
»Manchmal denke ich, dass Schreien einfach das Einzige ist, das wirklich hilft. Alternative wäre Armabhacken, nicht metaphorisch gemeint. Wo soll der ganze Scheiß denn sonst hin?« (S. 43)
Nach dem Tod der alkoholkranken Mutter droht Tilda in einer Depression zu ertrinken. Tilda — inzwischen promovierte Mathematikerin und Mutter von fünfjährigen Zwillingen — lädt ihre jüngere Schwester zu sich nach Hamburg ein. Ida steigt in Hamburg nicht aus, sondern fährt mit dem Zug bis zur Endstation Stralsund und strandet auf Rügen.
Dort sitzt Ida nach ein paar Umwegen am Frühstückstisch des Ehepaares Marianna und Knut und isst gemeinsam mit diesen Brötchen mit Eszet-Schnitten (Kindheitsnostalgie pur 🤌🏼). Diese beiden Norddeutschen nehmen Ida - typisch nordisch eben 🤍 - ohne viele Fragen zu stellen auf und ganz langsam lernt Ida, das Leben wieder zu schätzen. Und während Ida sich mit ihrer Wut, Trauer, Verlust, Vertrauen, Fürsorge, Schreibblockade und vielen alten und neuen Gedanken und Erlebnissen auseinandersetzen muss, isst sie Botinchen, Eszet-Brötchen oder Käsekuchen mit Marianne, wirft sich in die Ostsee und kämpft gegen die Wellen und vor allem sich selbst an 🌊, spielt Elfer-Raus & Phase10 & UNO mit Leif und Marianne und verliebt sich.
»Marianne: Ida, du bist so eine schlechte Verliererin. Das ist nur ein Spiel. Ich: Ich bin keine schlechte Verliererin. Ich bin eine schlechte Verliererin.« (S. 81)
Mit ihrem neuen Roman »WINDSTÄRKE 17« macht die Autorin Caroline Wahl genau da weiter, wo sie mit ihrem Debütroman »22 BAHNEN« letztes Jahr aufgehört hat (und zahlreiche Preise für dieses krasse Debüt erhalten hat). Steile These von mir: Egal, was Caro mit ihrem unverwechselbaren Sound aus wahnsinnig feiner Beobachtungs(-wieder-)gabe, Humor, Ironie, Ehrlichkeit und Stil schreibt, ich werde es lesen und lieben. ❤️🔥
»Wir schwimmen ins offene Meer, ich tauche so tief, bis es wehtut, und meine, beim tiefsten Punkt kurz seine Hand über mein Bein streichen zu spüren, ärgere mich über meinen Körper, der umgehend eine neue Berührung will, die nicht kommt, und begreife irgendwie, dass es wahrscheinlich immer so sein wird mit ihm. Dass ich mich nie darauf werde verlassen können, dass eine neue Berührung kommt. Dass immer was dazwischenkommen kann und dass er wahrscheinlich nicht so sehr eine Berührung will von mir wie ich von ihm.« (S. 121)
Es sind diese feinen Sätze, diese ehrlichen Beschreibungen von Gefühlen, zwischenmenschliche Beziehungen, Identitätssuche, Alltäglichem, die Empathie erzeugen, Erinnerungen wecken, Gefühle hervorrufen und damit jede*n von ganz woanders abholen und vermutlich auf eine andere Weise berühren. Und das ergibt einfach ein wahnsinnig gutes Buch.
»Es riecht nach Herbst, obwohl es noch nicht Herbst ist, und es weht eine schwache Brise, drei Windstärken schätze ich. Mindestens 17 Windstärken in mir, als wir durch das Tor gehen.« (S. 252) 🌊
In Short auf Norddeutsch (aka Northern German humbleness): Der Roman ist schon ziemlich OK.
Nochmal für alle: Caro did it again 🔥 und hat ein großartigen Roman rausgehauen. Große Liebe hier 🩵 Lest es & liebt es 🌊💙
[CN: Depression, Verlust, Trauer, Tod]
P.S.: Und die kurzen Einblicke auf Tilda’s & Viktor’s Leben made my heart ful. Exakt der richtige Mix aus Rückbezügen auf das Debüt. 🥹