Beziehungen

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In Cuxhaven soll ein Windpark gebaut werden und die beteiliget Parteien können sich nicht über den genauen Standort einigen, Daher soll ein Mediator helfen eine Einigung zu erzielen. Dieser Mediator ist allerdings verschwunden und wird durch die Wasserschutzpolizei tot im Wasser gefunden. Ein Schwimmunfall, wie es aussieht. Doch nach und nach wird klar, dass der Tote keinen Unfall haben konnte, da er nicht Schwimmen ging. Gunther Fluth war auch kein Unbekannter in Cuxhaven und wie sich erst herausstellen sollte auch ein guter Freund der Bürgermeisterin Helene Hollstein. Agatha, die den Toten gefunden hatte, möchte gerne mitermitteln, doch das sieht die Kripo nicht gerne. Gerade weil auch Oberkommissar Victor, massiv unter Druck steht, den Fall aufzuklären. Doch die Lage ist sehr verworren und es gibt lange keinen Fortschritt, bis dann der Mann der Bürgermeisterin tot aufgefunden wird.
„Windstärke Tod“ von Bente Storm ist ein spannender Krimi, der in der Region Cuxhaven spielt. Die Hauptcharaktere werden sehr ausführlich dargestellt und die Verknüpfungen untereinander verdeutlicht. Bei den Personen, die sich um den Windpark kümmern, kann ich den Eindruck eines jeder gegen jeden manchmal nicht verhindern. Es sind Intrigen im Spiel und das lässt die Politik mal wieder als sehr intransparentes und bürgerfernes Machwerk erscheinen. Kommunalpolitik mit all seinen negativen Seiten. Dagegen stehen die „normalen“ Bürger, wie die Polizistin Agatha, von der Wasserschutzpolizei und das Team der Kripo von Cuxhaven, die völlig überfordert scheinen in diesem Fall. Eine zweite Ebene kommt in diesem Krimi noch zum Tragen und das ist das Drogenproblem unter jungen Leuten und auch hier steckt Victor mittendrin, durch seine Schwester und ihre Freunde. Dann sind da allerdings auch noch Menschen, die sehr sympathisch sind. Das sind Dirk, Agathas Vater und ehemaliger Kapitän eines Ausflugsdampfers oder Jette, die örtliche Bäckerin und Nachrichten Mittelpunkt. Ich kann mir die Situation in Cuxhaven sehr gut vorstellen und das erreicht der sehr lebendige Schreibstil der Autoren. Das Cover ist ebenfalls sehr ausdrucksstark, mit der Stadt Silhouette und dem Blick auf das Meer mit einem Boot der Wasserschutzpolizei im Zentrum. Auch ein Hinweis, wie sich später herausstellt in der inneren Zerrissenheit der Wasserschutzpolizistin Agatha, die auch gerne Kommissarin wäre. Und dann sind da noch die undurchsichtigen Beziehungen untereinander, die das Zünglein an der Waage bilden.
Ich finde diesen Krimi sehr gut gelungen und auch sehr authentisch mit aktuellen Themen und kann ihn auch gut empfehlen. Nur der Untertitel WaPo Cuxhaven ermittelt ist etwas irreführend in meinen Augen und in diesem Fall, aber das stört den Gesamteindruck überhaupt nicht.