Gemütlicher Regionalkrimi für Zwischendurch

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lese.traeumchen Avatar

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Als die Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen an einem scheinbar entspannten Tag von ihrem Boot aus eine Leiche im Wasser findet, fragt sich die Polizei zunächst, wer der nur in Badehose bekleidete Mann ist. Schnell finden sie heraus:Es ist der Mediator, der in der politischen Diskussion rund um den geplanten Windpark im idyllischen Cuxhafen vermitteln sollte. Agathas Erfahrung wird nun zwar nicht mehr gebraucht, weil ihr Zuständigkeitsbereich lediglich das Wasser ist, jedoch wird ihr Spürsinn geweckt und sie kann es nicht lassen, auf eigene Faust zu ermitteln. Ist der Mediator ertrunken oder steckt mehr dahinter? Dabei gerät sie immer wieder mit dem jungen Ermittler Victor aneinander, der ebenfalls versucht, die Ereignisse zu rekonstruieren.
Was haben die Teilnehmer der Diskussionsrunde um den Windpark mit dem Tod des Mediator zu tun? Und welche schmutzigen Geheimnisse verbirgt der Tote?

Da ich mir bei diesem Buch einen gemütlichen, langsam vor sich "hinplätschernden" Krimi erhofft habe, würde ich keinesfalls enttäuscht. Der plakativ Titel gepaart mit dem harmonischen Cover haben mein Interesse geweckt und ich finde Nordsee - Setting im Allgemeinen immer sehr ansprechend. Auch als sehr angenehm empfand ich die kurzen Kapitel, die einem das Lesen deutlich flüssiger gestaltet haben.

Anfangs war ich etwas verwirrt von den plötzlich so zahlreich auftretenden Figuren. Neben den Ermittlern bzw. Wasserschutzpolizisten, ein paar anderen Bewohnern von Cuxhafen sowie den Teilnehmenden an den Verhandlungen bezüglich des Windparks waren auch noch deren politisches Standig, die geschäftlichen Beziehungen und auch die persönlichen Beziehungen untereinander aufgetreten. Es hat zunächst also etwas gedauert, bis ich mich auf die Handlung so richtig einlassen konnte.

Die Gliederung der Kapitel hat es leider nicht einfacher gemacht, denn die Geschichte wird aus zahlreichen Sichtweisen erzählt (was ich eigentlich immer sehr gut finde), aber ich hätte es gut gefunden, wenn über den Kapiteln kurz der Name der Person, um die es gerade geht genannt wird.

Die Charaktere waren vielseitig und hielten immer wieder Überraschungen bereit, die die Geschichte in eine völlig neue Richtung brachten, das hat mir sehr gut gefallen. Leider konnte ich manche Handlungen der Protagonistin Agatha nicht ganz nachvollziehen, weil es ihr etwas an Tiefgang fehlte. Umso besser fand ich hingehen die Figur der Oberbürgermeisterin Helene ausgearbeitet. Andere Figuren und Handlungsstränge waren für mich jedoch etwas "Fehl am Platz". Ich kann mir vorstellen, dass diese in weiteren Bänden relevant werden, jedoch war mir das im Buch etwas "too much".

Richtig gut gefallen hat mir das Setting der Hafenstadt und auch die Einblicke in die Arbeit der Wasserschutzpolizei. Auch die Aufarbeitung des Falls hat mir sehr gut gefallen und war größtenteils auch nachvollziehbar dargestellt.

Ich kann hier eine Leseempfehlung für Krimi Fans aussprechen, die es nicht gerne blutig mögen und etwas leichtes für zwischendurch suchen.