Zu viel gewollt..

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chrischid Avatar

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Agatha Christensen fischt ausgerechnet an ihrem freien Tag eine Leiche aus dem Wasser. Alles sieht danach aus als hätte der Mann seine Kräfte überschätzt. Also ein schrecklicher Unfall? Doch wie passen die Hinweise, dass der Tote niemals freiwillig im Meer baden gegangen wäre, dazu? Obwohl sie als Wasserschutzpolizistin nicht zuständig ist, lässt Agatha der Fall keine Ruhe, und sie beginnt auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Das gefällt nicht jedem..

Ein toter Mediator, politische Reibereien und ein kontrovers diskutierter Windpark. Ausreichend Potential, um die Gerüchteküche anzustoßen und in jedem einen möglichen Täter zu sehen. Doch nicht immer bedeuten viele Komponenten auch gleichzeitig viel Spannung. Sicherlich werden die einzelnen Handlungsstränge lebendig erzählt und gekonnt miteinander verwoben. Auch bleiben gewisse Aspekte bewusst im Dunkeln, und dennoch hat man als Leser nicht das Gefühl tatsächlich mitgenommen zu werden.

Die Charaktere bleiben recht farblos, sie scheinen mehr neben- denn miteinander zu agieren, so dass auch der Leser davon ausgeschlossen wird und keine tiefer gehende Bindung entsteht. Nichtsdestotrotz verfolgt man natürlich das Geschehen, doch schon bald ist klar, in welche Richtung hier gedacht werden muss. Zwar werden immer noch ein paar falsche Fährten gelegt, über die es sich zumindest kurzzeitig nachzudenken lohnt, aber wirklich abbringen lässt man sich von der offensichtlichen Spur nicht mehr.

Ein bisschen mehr Spannung, mehr Einblick in das Städtchen Cuxhaven und Charaktere mit deutlicherem Tiefgang hätten dem Auftakt der neuen Reihe wahrlich gut getan. So aber leider, mit viel gutem Willen, nur Mittelmaß.