Viel mehr als Grusel- und Schockmomente

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ayasha Avatar

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Einen Menschen zu verlieren gehört zu den schwierigsten und belastendsten Schlägen, die das Schicksal für uns bereit hält. Wer hat sich da nicht schon Mal gewünscht, einen geliebten Verstorbenen wenigstens noch einmal zu sehen und in den Arm nehmen zu können. Dieser innige Wunsch machte Jennifer McMahon zum zentralen Thema in ihrem.... ja, in was eigentlich? Nach der Lektüre dieser berührenden und sehr intensiven Geschichte ist es mir so gut wie unmöglich, das Buch einem bestimmten Genre einzuordnen. Trotz Horror- und Thrillerelementen bietet für mich Jennifer McMahons "Winter People" so viel mehr als nur Grusel- und Schockmomente.

In zwei Zeitebenen stellt uns die Autorin unterschiedliche Menschen vor, die einen geliebten Menschen verloren hatten und denen das "Loslassen" besonders schwer fiel. Gerade solche sensiblen und vom Schicksal gebeutelten Menschen sind empfänglich für alte Sagen und Legenden, die von einer Möglichkeit erzählen, Verstorbene zurück zu holen. Ob es gelingt und vor allem was für Folgen ein solcher Versuch mit sich bringen könnte, will ich hier nicht verraten.

Meiner Meinung nach ist es der Autorin jedenfalls perfekt gelungen, dem Leser diese Sehnsucht in einer spannenden, berührenden und manchmal gruseligen Geschichte näher auf zu zeigen. Die beiden Erzählebenen werden im Verlaufe der Geschichte in sich schlüssig verwoben. Und Jennifer McMahons packender Erzählstil zeugt für ihre Liebe zu den Menschen, ihre Sensibilität und ihr grosses Einfühlungsvermögen.

Das Buch entwickelte sich für mich mehr und mehr zu einem richtigen "Pageturner" und die Geschichte wird mich bestimmt noch sehr lange beschäftigen. Die Höchstwertung zu vergeben, geschieht nicht alle Tage - aber in diesem Falle kann ich leichten Herzens 5 begeisterte Sterne vergeben und eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich jedenfalls schon heute auf weitere Werke der Autorin.