Wer die Toten weckt ...

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regenprinz Avatar

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Das Buch von Jennifer McMahon hat mir nicht nur inhaltlich gut gefallen, sondern ich finde es auch optisch toll gestaltet. Der Einband ist wirklich sehr ansprechend! Die Geschichte selbst wechselt zwischen zwei Zeitsträngen hin und her und reicht weit zurück in die Vergangenheit, als Sara nahe der Teufelshand-Felsen aufwächst. Von Auntie, die ihr zeitweise die verstorbene Mutter ersetzt, erfährt sie das Geheimnis, wie man Tote für 7 Tage ins Leben zurückholen kann und als später ihre einzige, über alles geliebte Tochter Gertie ermordet wird, erinnert sie sich daran ...
Ich möchte zum Inhalt eigentlich gar nichts weiter verraten, um anderen die Spannung nicht zu nehmen. Mir persönlich hat es gut gefallen, wie anschaulich das harte, armselige Leben in der Vergangenheit dargestellt wurde und wie nahe man beim Lesen den einzelnen Figuren kam, da einzelne Abschnitte auch aus anderer Sicht geschildert wurden als nur von Sara. In der Gegenwart fand ich sowohl Künstlerin Katherine sympathisch, die versucht herauszufinden, was ihr Mann Gary in diesem Ort gewollt hat, ehe er bei einem Autounfall ums Leben kam, als auch die beiden Schwestern Ruthie und Fawn, die ihre plötzlich verschwundene Mutter suchen. Schön, wie die einzelnen Handlungsfäden verknüpft und wie komplex die Familiengeschichten aufgebaut sind. Auch das Ende war für mich schlüssig und rund. Und das Thema an sich finde ich gut umgesetzt - es löst Nachdenklichkeit aus über das Ungehen mit dem Tod, das Nicht-Akzeptierenwollen. Was, wenn man die Geister, die man rief, niemals wieder los wird ...?
Fazit: Das Buch liest sich spannend, mysteriös, geheimnisvoll und mitunter auch ein bisschen gruselig, aber zum Glück nicht so horrormäßig, dass man anschließend nur bei Licht schlafen kann. :-)