Malerische Beschreibung, aber nicht fesselnd

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mandel61118 Avatar

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"Winteraustern", der dritten Krimi um Commissaire Luc Verlain, spielt in der kalten Jahreszeit im Becken von Arcachon. Austerndiebe sind unterwegs und schaden den Züchtern, die es ohnehin schon schwer genug haben. Bei einer Bootsfahrt mit seinem kranken Vater stößt Luc zuerst auf einen verletzten Austernfischer, dann auf zwei Leichen …

Der Krimi liest sich gut und flüssig, die Sprache ist gewählt und schön. Bildhaft und ausdrucksvoll beschreibt der Autor die malerische Landschaft und den harten Winter.
Positiv bewerte ich auch, wie das karge Leben und der Kampf ums Überleben der Austernfischer dargestellt wird.
Den Cliffhanger am Ende fand ich richtig gut, er mag manchem Leser Lust auf den vierten Teil machen.
Andere Aspekte des Krimis gefielen mir nicht so gut. Ich empfand ihn schlicht als etwas provinziell. Das Geschehen war auch etwas zähfließend, es hat mich nicht richtig mitgenommen.
Was mich richtig nervte, waren die französischen Ausdrücke und Redewendungen, die bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit eingestreut wurden. Ich weiß, das gehört zum Standard bei Autoren, die ihre Geschichte in Frankreich spielen lassen, doch es erscheint mir albern. Bei Büchern, die in Großbritannien oder in den USA spielen, käme auch kein Autor auf die Idee, seine Protagonisten ständig Englisch sprechen zu lassen. Doch das ist meine subjektive Meinung. Andere Leser erfreuen sich sicher an dieser Art des Lokalkolorits.