Ein eiskalter Winter bringt Geheimnisse ans Tageslicht

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donna vivi Avatar

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Ein eiskalter Winter tobt in Heiligendamm, Weihnachten steht vor der Tür und die Familie Baabe ist in großer Aufregung. Tochter Johanna soll bald heiraten, doch sie will nicht. Zumindest nicht die Kandidaten, die ihr offen den Hof machen. Schließlich möchte sie glücklich werden.

Die Grundstimmung ist anfangs melancholisch, Johannas Sorgen um ihre Zukunft sind spürbar beängstigend. Sie darf ihren geheimen Verehrer nicht verraten, ihre Eltern sind zerstritten. Nicht nur Shakespeare arbeitete beim Thema mit markanten dramatischen Mitteln... Hoffentlich steuert Johannas Schicksal nicht auf eine ähnliche Tragödie hin, wie Romeo und Julia.

Bereits am Anfang der Geschichte steigt die Spannung um die Heiratspläne, die eigentlich Johannas Mutter, Augusta, schmiedet. Die Verlobung soll sogar beim Weihnachtsball des Großherzogs angekündigt werden. Was aber nun, wenn der Richtige nicht dabei ist?

Der geheime Verehrer, Peter, bleibt vorerst unbekannt, seine Figur ist noch verhüllt.

Dafür gibt es eine Schiffsbrüchige, eine halbtote junge Frau, über die man nichts wissen kann. Nicht einmal, ob sie die Unterkühlung überlebt. Ihr Zustand ist kritisch. Der Hinweis mit dem Zweig in ihrer Hand kann ein Zufall sein, doch möglicherweise steckt mehr dahinter...

Die Autorin, Bomann, leitet „Winterblüte“ so fesselnd und einfühlsam ein, dass man die ersten Seiten rasend schnell verschlingen muss. Die lebendig gezeichneten Figuren und bildhaften Szenenbeschreibungen lassen in die Kulissen der vorletzten Jahrhundertwende (knapp danach, Ende 1902) leicht eintauchen. Aber nicht nur Johanna und die Schiffsbrüchige, sondern auch ihre Mutter, Augusta, scheint noch ein Geheimnis aus der Vergangenheit zu bewahren.