Märchenhafte Geschichte, passend für die Adventszeit

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Winter 1895: Die junge Anna Härtel sorgt nach dem Tod ihres Vaters für ihre jüngere Schwester Elisabeth und ihre kranke Mutter. Die familieneigene Glashütte konnte nicht mehr erhalten werden, da der Vater Schulden hinterlassen hat. Im Nachbarort jedoch bekommt sie eine Anstellung bei einem befreundeten Glasmacher. Aber ihre Einkünfte decken mehr schlecht als recht den Lebensunterhalt. Um das Einkommen etwas aufzubessern, stellt Anna nach Feierabend Glasengel her, die sie samstags auf dem Markt verkauft. Anna träumte immer schon davon, durch die Welt zu reisen und Abenteuer zu erleben. Eines Tages erhält sie eine Einladung von der Queen Victoria, die ein großes Interesse für ihre Glasengel hegt. Anna kann ihr Glück kaum fassen, doch zunächst ist sie etwas zwiegespalten. Kann sie tatsächlich ihre kranke Mutter alleine mit Eliabeth zurücklassen? Doch das Geld kann die Familie wirklich gut gebrauchen und so bricht sie in Begleitung von John Evans auf nach London. Irgendwann während ihrer Reise bemerkt Anna das Verschwinden ihrer Glasengel. Was nun? Zunächst versuchen Anna und John, die Glasengel wiederaufzufinden und erleben dabei allerlei Abenteuer. Wird es den beiden gelingen, rechtzeitig der Queen eine Auswahl zu präsentieren?

Die Geschichte um Anna Härtel hat mir richtig gut gefallen. Dieses Buch bringt alles mit sich, was man sich von einem vorweihnachtlichen Schmöker wünscht. Der Schreistil ist flüssig zu lesen und die Sprache sehr bildhaft. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, Anna stets zur Seite zu stehen. Auch die Landschaften waren mir immer äußerst präsent. Die damals aufwendige Reise nach England und die Geschehnisse werden sehr spannend beschrieben, so dass man permanent mitfiebert. Nachdem Anna die Engel gestohlen wurden, tat sie mir richtig leid und ich konnte ihre Verzweiflung absolut nachempfinden. Doch Anna ist eine mutige junge Frau und findet ihren Weg.
Durch den Diebstahl erhält dieser Roman noch einige Krimielemente. Aber auch Liebe und Familienbande spielen hier eine wichtige Rolle.
Den Ausgang habe ich zwar vorausgeahnt und genauso ist es auch gekommen. Was mir aber keinesfalls die Freude an dem Buch genommen hat.
Am besten liest man diesen herrlichen Schmöker in der Vorweihnachtszeit unter einer warmen Decke und hält sich Kekse und Kaffee dazu bereit.