Romantisches Wintermärchen

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regenprinz Avatar

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Dieses Buch erfüllt alle Erwartungen an ein zauberhaftes Wintermärchen und ich habe es mit großem Vergnügen an einem Abend gelesen.
Die Geschichte der jungen Glasmacherin Anna Härtel aus Spiegelberg entführt in die Zeit zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts, erzählt von Armut und Not, aber auch von Hoffnung und Träumen. Für mich schien die Hauptfigur dabei stets glaubwürdig. Die kleinen Details zur Glasmacherkunst runden das Ganze ab, ohne sich je in den Mittelpunkt zu drängen. Vor allem durch die winterlich-schönen Beschreibungen erhält die Geschichte ihren märchenhaften Charakter, der mir gut gefallen hat.
Im Mittelteil fand ich die Handlung spannend und unvorhersehbar, die Romantik kommt im Buch zwar nicht zu kurz, nimmt aber bei weitem nicht so viel Raum ein, wie ich gedacht hatte. Stattdessen nimmt die Englandreise der jungen Anna einige ungeahnte Wendungen, bis sie am Ende ihr großes Ziel erreicht und Königin Victoria gegenüber steht. Doch auch dann bleibt fast bis zur letzten Seite noch ein Fragezeichen offen ...
Vielleicht hat mir dieses Buch besonders gefallen, weil ich die Gegend um Spiegelberg und Jux von einer Wanderung persönlich kenne und das kleine Glasmuseum im Spiegelberger Rathaus schon besucht habe. Insofern wurden bei der Lektüre natürlich gleich Erinnerungen wach.
Aber ich denke, auch ohne diesen Bezug ist die Geschichte um Glasmacherin Anna und ihren englischen Boten mit den Silberaugen ein anheimelndes, schön zu lesendes Wintermärchen. Ein Buch, perfekt für die kalte Jahreszeit! :)