Wenn Träume wahr werden

Fast in Jahresfrist legt die Autorin ihre nächste Weihnachtsgeschichte vor. Sie lässt uns teilhaben am Schicksal der jungen Anna, Tochter des verstorbenen Spiegelmachers Martin Härtel aus Spiegelberg. Sie stellt sich die Frage, ob nicht doch noch ein anderes Leben für sie bereitsteht, eins, das ihr Vater schon für sie, als sie noch klein war, hinter dem Spiegel gesehen hat. Verarmt bleibt sie mit ihrer kranken Mutter und der jüngeren Schwester zurück, als nach dem Tod des Vaters die Gläubiger an die Tür klopfen und die Werkstatt, die eigentlich ihr gehören sollte, in der sie die Arbeit mit dem Glas von ihm gelernt hat, nicht mehr die ihre ist. Was bleibt, ist ihre Fähigkeit, mit Glas umzugehen und diese wird sie nun ins entfernte England führen, denn sie erhält einen Brief von Königin Victoria persönlich, die an ihren gläsernen Kunstwerken Interesse zeigt. Für Anna beginnt eine aufregende Reise in Begleitung des jungen Mr. Evans, der sie an den Hof bringen soll. Dass wie im Märchen natürlich auch ein Bösewicht Annas Weg kreuzt, sei schon mal angedeutet, ohne zu viel zu verraten.
Corina Bomann wird vor allen Dingen ihre Leserinnen mit dieser Geschichte berühren. Anna ist eine sehr selbstbewusste junge Frau, die mutig versucht, sich ihren Traum zu erfüllen. Überraschend emanzipiert für 1885 folgt sie der Einladung nach England, was für ein einfaches Handwerkermädchen sicherlich eher eine Ausnahme war.
Es ist eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte- der "Kleine Lord" lässt grüßen-, die bei einer Tasse Tee und Pfefferkuchen für unterhaltsame Stunden sorgt.