Mikrokosmos des Lebens

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franka77 Avatar

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Wintergäste – im eingeschneiten Inselhaus entfaltet sich in wenigen Tagen das Leben in seiner ganzen Tragik, Komik und Magie. So wird es im Klappentext versprochen, und der Roman hat das Versprechen eingelöst.
Haus Tide auf der erfundenen Insel in der Nordsee ist ein Mikrokosmos des Lebens. Und in diesem Inselkosmos entfaltet sich die Geschichte der Familie Boysen. Erzählt wird sie mit Leichtigkeit und Tiefgang, Humor und Poesie, und immer mit großer Lebendigkeit - man möchte von Seite zu Seite mehr erfahren und in die Welt von Haus Tide eintauchen.
Die drei Generationen der Familie Boysen bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Charaktere und Beziehungsebenen, die alle neugierig machen. Durch die Innenperspektiven ist man hautnah dran an den Einzelnen und kann sich in ihre Wünsche und Ängste, Sorgen und Hoffnungen hineinversetzen. Dadurch erwecken letztlich alle, so unterschiedlich sie auch sein mögen, beim Lesen Sympathie und Mitgefühl. Der schrullig spießige Enno ebenso wie seine aufmüpfige Adoptivtochter Inka, die schwer verliebte Gesa auf Abwegen nicht weniger als ihr um sie kämpfender Ehemann; Kerrin, die alle ihre Lieben harmonisch um sich zu scharen versucht genauso wie die versponnene Berit, die einfach in Ruhe ihre Geschichte schreiben möchte, oder der geheimnisvolle Abenteurer Boy. Und nicht zuletzt Inge, die in ihrem langen Leben schon einiges erfahren hat und nun mit List und Liebe im Hintergrund die Fäden zieht – mithilfe des einäugigen schwarzen Katers Ahab.
Durch das unfreiwillige Zusammengesperrtwerden, abgeschnitten von der Außenwelt, prallen gegensätzliche Wünsche und Interessen der Familienmitglieder aufeinander, Konflikte brechen aus, lang gehütete Geheimnisse treten zutage, aber es entwickeln sich auch Anziehung und Verständnis füreinander. Es ist ebenso spannend wie genussvoll, ihnen allen gemeinsam dabei zuzusehen, wie sie sich im Laufe des Romans entfalten, um ihre bisher ungelebten Träume kämpfen, miteinander streiten, flirten und sich aneinander reiben, bis so mancher Funke fliegt im eingeschneiten Inselhaus.