Wintergäste

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ingrid78 Avatar

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In "Wintergäste" von Sybil Volks geht es um Inge Boysen, die mit ihrer Schwiegertochter in einem kleinen Haus hinter dem Deich lebt. Als Inge aus ihrem Mittagsschlaf nicht mehr aufwacht, geht ihre Schwiegertochter Kerrin davon aus dass sie tot ist und informiert die Verwandtschaft: Die vier Kinder und deren Kinder. Als Inge später dann doch wieder die Augen öffnet bekommt sie erst mal einen großen Schrecken weil die Spiegel mit schwarzen Tüchern verhängt sind, sie muss sich zurechtfinden und das leicht ihr nicht leicht. Erst jetzt realisiert sie, dass sie für tot gehalten wurde. Leider sind inzwischen schon alle auf dem Weg in das Haus auf dem Deich, Kinder, Schwiegerkinder und Enkel. Nur Boy Boysen kommt nicht, er befindet sich auf einem Schiff. Von ihren Verwandten hat jeder seine eigenen Probleme. Ob Krankheiten oder außerehelische Schwangerschaften. Als sie aufeinander treffen müssen sie die Zeit, während der der Schneesturm wütet und sie von der Außenwelt abgeschnitten sind, irgendwie miteinander verbringen, sich zusammenraufen. Es kommt zu Spannungen, denn die Geschichten die jeder einzelne von ihren zu bieten hat sind teils brisant, an der Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten.
Mich hatte bei dem Buch das stimmungsvolle Cover angesprochen, das leicht schwermütig wirkt und natürlich die Geschichte an sich. So fand ich es auch interessant die einzelnen Personen und ihre Hintergründe kennenzulernen und zu lesen, wie sie in dieser Situation miteinander umgehen. Ich konnte mit den Bewohnern mitleiden und mitfiebern, ständig präsent ist die Kälte. Der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar. Insgesamt ist es eine Geschichte die zu Herzen geht und mir unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat. Perfekt für ein langes Lesewochenende. Was mir nicht so gut gefallen hat war das Ende, das für mein Geschmack viel zu schnell kommt.