Gegensätze ziehen sich an!

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fragola Avatar

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Schon beim Anblick des Titelbilds von Angelika Felendas Buch „Wintergewitter“ möchte ich mich mit einer Wolldecke und einem Buch auf’s Sofa kuscheln und die Leseprobe hält, was der Titel verspricht!
Eine Tote in der Münchner Au gibt dem Kommissär Reitmayr Rätsel auf: starb sie bei dem Sturz von der Kellertreppe, oder steckt mehr dahinter?
Angelika Felenda kann so gut erzählen und so detailgetreu schildern, dass man vom heulenden Wintersturm bis zum Küchendunst in der Kneipe alles vor sich sieht - gut, dass man das Kraut nicht schnuppern muss ;o) Das Buch spielt in einer Zeit, die die Menschen vor große Herausforderungen stellt, einerseits kämpfen die meisten ums Überleben, müssen sich vom Trauma des überstandenen Krieges erholen und es fehlt grundsätzlich an allem, andererseits gibt es nach wie vor reiche Leute, die ihr Leben in vollen Zügen genießen. Mir gefällt diese Leseprobe deshalb besonders gut, weil sie – sehr spannend erzählt – in einer Zeit spielt, von der ich nicht gerade viel weiß. Man spürt schon die Freizügigkeit der Charleston-Generation wenn man die Beschreibungen der Damen-Garderobe im Tanzlokal liest und kann im Gegensatz dazu verfolgen, wie die Menschen versuchen, zu einem normalen Alltag zurückzufinden. Ich kenne den ersten Fall von Kommissär Reitmayr noch nicht, werde das aber schnellstens nachholen. „Wintergewitter“ ist auf jeden Fall mein Favorit für lange Winterabende!