schonungslose Beschreibung

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Schauplatz des Buches ist das München nach dem ersten Weltkrieg. Die Autorin nimmt sich Zeit nicht nur den aktuellen Kriminalfall zu schildern, sondern auch das Zeitgeschehen und die Lebensumstände, die die Akteure prägen. Neben der Lebensmittelknappheit werden die furchtbaren "Ersatzlösungen" von Kaffee und Fleisch beschrieben, daneben auch der Verfall von Regeln, wie beim Übergriff auf Friedhöfe, um Metall zu klauen. Mit dem Verfall der sozialen Regeln wird auch das politische Umfeld rauer und menschenverachtender. In diesem Umfeld wird nun eine leicht bekleidete tote Frau am Hinterausgang einer Wirtschaft gefunden. Keiner der Gäste und niemand vom Personal scheint die Frau zu kennen. Die Tatsache, dass sie alleine unterwegs war, Alkohol getrunken hat und modisch gekleidet war, reicht den Zeugen jedoch um sie in die Kategorie "Flitscherl" zu sortieren.
Insgesamt eine bedrückend packende Schilderung in der die Zeit zwischen den Weltkriegen greifbar wird.