Reitmeyers zweiter Fall

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anke78 Avatar

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„Wintergewitter“ ist der zweite Kriminalroman um den Münchner Kommissär Sebastian Reitmeyer aus der Feder von Angela Felenda. Für mich war es der erste Fall von Reitmeyer, da ich den ersten Band „Der eiserne Sommer“ der Reihe bisher noch nicht gelesen habe – was ich jetzt aber sicher noch nachholen werde. Trotzdem hatte ich keine Probleme, der Geschichte zu folgen. Sicher tauchen gerade bei den handelnden Personen auch einige Punkte aus der Vergangenheit auf, aber ansonsten handelt es sich um zwei thematisch nicht zusammenhängende Kriminalfälle.

Die Geschichte in München um 1920, also kurz nach Ende des ersten Weltkriegs. Kommissär Reitmeyer ist vom Krieg traumatisiert und leidet immer wieder unter Panikattacken. Auch die meisten seiner Kollegen haben mit Kriegswunden zu kämpfen. Nicht genug, dass die Bevölkerung von enormem Nahrungsmangel und der Geldentwertung geplagt ist, wird sie auch noch von einer regelrechten "Diebstahlseuche" betroffen. Dann wird im Keller einer Gaststätte die Leiche einer jungen Frau gefunden. Zuerst sieht alles nach einem Unfall aus, doch bald stellt sich heraus, dass es sich um einen Mordfall handelt.

Der Schreibstil lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Durch den zeitgeschichtlichen Hintergrund erfährt man nebenbei noch viel Informatives zur Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg. Auch in den Anmerkungen am Ende des Buches wird noch auf wahre Bezüge zur Historie eingegangen. Der Beginn des Buches ist erst etwas langatmig, da die Personen, ihre Geschichten und Ansichten vorgestellt werden. Die Spannung baut sich dadurch nur langsam auf, so dass der Spannungshöhepunkt sich im letzten Teil des Buches befindet. Der Roman ist authentisch und der Protagonist ist sympathisch, allerdings hat die Geschichte wie gesagt einige Längen. Daher erreicht das Buch bei mir auch nicht die volle Anzahl der Sterne.