Urkomisch

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Einfach nur herrlich! Franz Eberhofer ist ein Dorfpolizist, der seine liebe Not mit der Familie und außerdem nicht viel zu tun hat. Die Mutter ist nach seiner Geburt gestorben, der Bruder macht ihm daher das Leben von Anfang an zur Hölle, der Vater nervt ihn mit der ewig lauten Musik und die schwerhörige Oma sorgt mit allerlei peinlichen Auftritten dafür, dass Franz' Leben nicht ganz einfach ist. Nicht zu vergessen die rumänische Schwägerin, die schon auf ihrer Hochzeitsfeier den Franz "umworben" hat und ihr Ziel weiterhin hartnäckig verfolgt. Der Umbau des Schweinestalls soll Franz schließlich ein neues, eigenes Zuhause bieten, in dem er ein bisschen Ruhe hat, doch dazu benötigt er einen Handwerker. Da kann man auch schon mal ein Vergehen "vergessen", wenn dafür der Handwerker den Auftrag vorzieht. Und das waren jetzt erst einige Beispiele der vielen Klischees, die hier so köstlich verarbeitet werden.

Doch nun bahnt sich vielleicht doch noch echte Polizeiarbeit an: Sämtliche Familienmitglieder der Neuhofers kommen unter seltsamen Umständen ums Leben: Die Mütter erhängt, der Vater erleidet trotz Erfahrung als Elektriker einen Stromschlag bei der Arbeit, und einer der Söhne wird von einem herunterfallenden Container beim Umbau seines Elternhauses erschlagen. Zufall? Oder erwartet Franz Eberhofer endlich mal etwas spannende Ermittlungsarbeit?

Zum Stil: Dass der Dialekt nicht nur in den Dialogen, sondern im ganzen Text benutzt wird, finde ich sehr passend. Die zum Teil knappe Ausdrucksweise und die häufigen Abschweifungen sorgen dafür, dass der Protagonist sehr echt herüberkommt. Auch die übrigen Charaktere finde ich sehr interessant und gut beschrieben.

Alles in allem finde ich diesen Provinzkrimi wirklich sehr gelungen, soweit man das anhand der Leseprobe beurteilen kann.