Leider eine Enttäuschung

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
nuca Avatar

Von

Ich habe den großen Fehler gemacht, zuerst die Vita der Autorin zu lesen. Dort, auf S. 233 schreibt sie: "Warum ich aus der Sicht eines Mannes schreibe, ist, weil ich Frauenromane nicht mag. Weil ich denke, dass ein Leben zwischen Cellulite-Creme und Kindergeburtstag nicht unbedingt schriftlich festgehalten und der Nachwelt vermittelt werden muss." Es tut mir leid, dass Fau Falk so einen beschränkten Horizont hat und in ihrem Leben scheinbar sonst nichts kenngelernt hat. Mein Leben dreht sich um so viel mehr als Cellulite-Creme und Kindergeburtstage und ich kenne viele Krimis, deren weibliche Ermittlerinnen andere Probleme haben. Schade, dass eine Frau so schlecht über andere Frauen denkt.

Also bin ich mal gespannt, welch ein aufregendes, weltgewandtes Leben der Dorfpolizist Franz führt. Er geht mit seinem Hund gassi. Er trinkt regelmäßig sein Bier in der Dorfkneipe. Er lässt sich von Oma bekochen. Großartig! Da kommt natürlich keine Frau mit, mit so einem aufregenden Leben...

Zum Glück erzählt der Franz seine Geschichte ganz nett und ich konnte manchmal schmunzeln und auch lachen. Durch die Erzählweise liest man das Buch auch an einem Tag und erfährt nebenbei viel über das Leben in Niederkaltenkirchen. Leider entpuppt Franz sich manchmal aber auch als vorurteilsbeladener, intoleranter Mensch mit beschränkter Weltsicht, der gerne in Klischees denkt. Somit wird er mir nicht wirklich sympathisch.

Die reine Geschichte (ohne Glossar, Rezepte und Vita der Autorin) erstreckt sich auf 216 Seiten. Dies lässt zwei Schlussfolgerungen zu:

1. Der Roman ist dicht gewebt und die Handlung vollzieht sich in raschem Tempo, sodass viel Spannung aufgebaut wird. 
2. Die Krimihandlung ist so einfach gestrickt, dass sie in kurzer Zeit erzählt ist.

Hier greift leider Punkt 2. Bereits nach kurzer Zeit weiß man, wo der Hase langläuft und das macht Franz' Ermittlungsarbeit so langwierig. Der Leser weiß, worauf alles hinausläuft und dann werden diese ganzen Nebenstränge der Erzählung schnell langweilig und trüben das Lesevergnügen.

Dank vorablesen wurde ich schon auf einige neue Autoren aufmerksam, aber den Namen Rita Falk werde ich mir nicht merken.