Lustige Story in derber Sprache mit Krimihintergrund

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leseleo Avatar

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Nach einer heiteren Lesung mit Rita Falk, habe ich mich entschieden die Franz Eberhofer-Reihe zu beginnen. Der Titel "Winterkartoffelknödel" ist natürlich erst einmal interessant, wenngleich nichtssagend. Das Titelbild ist irgendwie bayrisch und zeigt das Genre deutlich auf. Der Klappentext verspricht kurzweilige Unterhaltung auf einem bayrischen Dorf.
Von Beginn an fällt der besondere, umgangssprachliche Schreibstil von Rita Falk auf. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich an ihr "Hochdeutsch" zu gewöhnen, aber mit der Stimme von Christian Tramitz im Hinterkopf fällt einem das Seite für Seite leichter. Die Verwendung der bayrischen Vokabeln stellt sicher den ein oder anderen Leser vor Herausforderungen, trägt aber zum Gesamteindruck des bayrischen Heimatkrimis bei. Durch die verwendete Ich-Perspektive werden die Gedanken des Ermittlers sehr gut deutlich und man kann sich gut in ihn hineinversetzen.
Die Story an sich ist eine Mischung aus Krimi und Komödie, wobei der Krimi natürlich nur die Rahmenhandlung für Falks Humor ist. Auf den rund 200 Seiten wird dem Leser eine Einleitung in Falls Krimireihe gegeben. Man lernt die Personen kennen, fängt an sich in den Fall hineinzudenken und schon ist das Buch ausgelesen. Meiner Meinung nach ist das Buch ein wenig zu kurz und der Fall zu durchsichtig. Es wird also den Ansprüchen eines Krimi- und Thrillerliebhabers nicht gerecht werden, aber verspricht ein paar Stunden leichte Unterhaltung. Gut finde ich, dass bereits mit dem letzten Abschnitt das nächste Buch eingeleitet wird. Auf diese Weise bindet Falk den Leser.
Alles in allem ist der "Winterkartoffelknödel" eine lustige Geschichte mit Krimihintergrund. Ich habe mich für ein paar Stunden gut amüsiert und freue mich nun auf die weiteren Teile. Die anfänglichen Schwierigkeiten beim Lesen wird wahrscheinlich ein jeder Leser haben, aber man kann sich daran gewöhnen. Die derbe Sprache passt ins Gesamtbild und unterstreicht das Genre Provinzkrimi. Leider ist mir die Geschichte insgesamt zu durchsichtig und nicht tiefgründig genug, weshalb ich die Kategorisierung "Krimi" für falsch halte, da es falsche Erwartungen schürt.